Duisburg Gebäude versperrt den Blick

Duisburg · Wirtschaftsausschuss und BV Mitte haben grünes Licht für die Möbelhäuser Höffner und Ostermann gegeben. Kritik gab es an der IDE wegen der Bahnhofsplatte und am geplanten MD-Gebäude an der Mercatorstraße.

 Pläne und

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Einstimmig votierten der Wirtschaftsausschuss und die Bezirksvertretung Mitte für das Höffner-Möbelzentrum. Die Anzahl der erhobenen Einwände und Bedenken gegen den Möbelriesen auf dem Gelände der "Duisburger Freiheit" ist hoch.

Duisburg: Gebäude versperrt den Blick
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Zu den Kritikern gehören neben der IHK und dem Einzelhandelsverband auch die Handwerkskammer und der Regionalverband Ruhrgebiet (RVR), dazu die Nachbarstädte Dinslaken, Düsseldorf, Oberhausen, Essen und Mülheim. Die Bedenken lassen sich in drei Kategorien einteilen: Zum einen bemängeln die Kritiker, dass das Vorhaben des Investors Kurt Krieger (Höffner, Sconto) isoliert betrachtet und nicht im Zusammenhang mit dem geplanten Ostermann-Vorhaben auf dem Meidericher Zeus-Gelände bewertet wird.

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Zum anderen wird moniert, dass das Möbelzentrum dem ursprünglichen Foster-Masterplan widerspricht. Dritter Vorwurf: Das Randsortiment (Lampen und Leuchten, Dekoartikel, Haushaltswaren, Elektrogeräte und ähnliches) sei mit insgesamt 10 400 Quadratmetern deutlich zu groß ausgefallen und verstoße gegen das Landesentwicklungsprogramm. Wilhelm Bommann, Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbandes, hatte gegenüber unserer Zeitung erklärt, er halte die Haltung der Politik in diesem Punkt für "schwer nachvollziehbar" und "juristisch interessant". Eine Klage des Verbandes scheint daher möglich.

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Empfehlender Charakter

Verwaltung und Politik teilen diese Bedenken nicht. Beatrice Kamper vom Planungsamt erklärte, dass die Bestimmungen des Landesentwicklungsprogramms beziehungsweise des Einzelhandelserlasses nicht mehr gelten oder aber nur empfehlenden Charakter haben.

Nach einer Änderung des Bebauungsplans sind nun noch 8250 Quadratmeter Randsortiment auf der "Duisburger Freiheit" möglich, maximal 20 Prozent der gesamten Verkaufsfläche. Letztlich befürwortete der Wirtschaftsausschuss sowohl das Höffner-Vorhaben wie auch die Ostermann-Planung, die wie berichtet mit deutlich weniger Verkaufsfläche für das Randsortiment auskommt.

In einem gemeinsamen Antrag forderten SPD und FDP, die geplante Hauptverwaltung von Multi Development an der Mercatorstraße anders zu platzieren, für eine verbesserte Sichtachse zur Königstraße zu sorgen, die Zufahrt zur Tiefgarage vom Platz weg zu verlegen und eine Verkürzung des Gebäudekörpers in Betracht zu ziehen. Der Antrag wurde mehrheitlich angenommen.

Stadtdirektor Dr. Peter Greulich erläuterte die Hintergründe, die zum Scheitern der Ausschreibung für die Gestaltung des Bahnhofsplatte geführt haben.Auf die Ausschreibung habe es nur ein Angebot gegeben, das mehr als 70 Prozent über dem marktüblichen Preis von mehr als 2,3 Millionen Euro gelegen habe. Nun soll es eine neue, geänderte Ausschreibung geben.

Wann die Arbeiten beginnen können, ist offen. Frank Börner (SPD) bezweifelte, dass die Innenstadt Entwicklungsgesellschaft (IDE) geeignet sei, dieses Vorhaben zu verwirklichen. Dies sei bisher das einzige Projekt, das die IDE alleinverantwortlich gestemmt habe.

(RP)
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