Duisburg "Gänsemanagement" erfordert Geduld

Duisburg · Die Stadt Duisburg versucht mit einem auf zehn Jahre angelegten Projekt die Zahl der Kanadagänse rund um die Seen im Duisburger Süden und Westen in den Griff zu bekommen. Dazu gehört, den Gänsen im Frühjahr die Eier wegzunehmen.

"Gänsemanagment" heißt das auf zehn Jahre angelegte Projekt, das die Stadt Duisburg in Zusammenarbeit mit der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet seit dem Jahr 2010 durchführt. Ziel ist es, vor allem die Zahl der Kanadagänse zu reduzieren, die sich an und auf den Seen im Duisburger Süden und Westen angesiedelt haben. Denn die hinterlassen auf Liegewiesen und Spielplätzen jede Menge Verschmutzungen. Über den bisherigen Verlauf des Projekts wurden jetzt die Mitglieder des Beirats der Unteren Landschaftsbehörde informiert.

Um die Population in den Griff zu bekommen, suchen jedes Frühjahr Mitarbeiter der Stadt die Brutplätze auf, um Eier aus den Gelegen zu nehmen. "Bis auf zwei Eier pro Gelege werden alle eingesammelt", erklärt Dr. Randolph Kricke, Artenschutzbeauftragter der Stadt Duisburg, die Vorgehensweise. So soll sich die Nachkommenschaft reduzieren - eine Gans legt im Regelfall im Jahr zwischen fünf und zehn Eier - und über die Jahre die Population in Duisburg zurückgehen, nämlich dann, wenn die Alttiere sterben. "Eine Gans hat eine Lebensdauer von sieben bis zehn Jahren", sagt Kricke. Deshalb hegt die Stadt Duisburg die Hoffnung, dass sich nach Ablauf des Projekts die Zahl der Kanadagänse deutlich verringert hat.

Um das zu dokumentieren, begleitet die Biologische Station das Projekt wissenschaftlich. "Sonst hätten wir die Maßnahme auch gar nicht genehmigt bekommen", sagt Kricke. Denn die gezielte Eierentnahme und in Einzelfällen auch das Abschießen der Tiere kann nur aufgrund der entsprechenden Erlaubnis erfolgen. Probleme bereiteten die Vögel in der Vergangenheit beispielsweise auf dem Spielplatz am Uettelsheimer See im Duisburger Westen. Dort habe sich die Lage aber inzwischen entspannt, sagt Kricke. Allerdings nicht wegen der städtischen Maßnahmen, sondern durch die Anwohner. Die hätten die Tiere mit Sand und Steinchen beworfen, so dass sich die Tiere einen anderen Standort gesucht hätten.

Im Duisburger Süden dagegen würden die Kanadagänse keine Ausweichflächen finden. Die beliebten Plätze an der Regattabahn und auf den Inseln der Seen der Sechs-Seen-Platte werden nach wie vor aufgesucht. Auch das Freibad Wolfssee hat immer wieder mit den unliebsamen Gästen zu kämpfen. Denn die bevölkern die Liegewiesen des Freibades und hinterlassen dort ihren Kot. Im vergangenen Jahr entspannte sich die Situation erst mit Beginn der Jagdsaison. Die Tiere dürfen laut Gesetzt nämlich erst ab Mitte Juli abgeschossen werden.

Geduld ist also gefragt. Allerdings erklärt Kricke, dass auch nach den zehn Jahren weitere Maßnahmen notwendig sein würden, um die Zahl der Kanadagänse auf dem Duisburger Stadtgebiet in Schach zu halten.

(RP)
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