Duisburg Friedrich Wilhelm Krücken schenkt der Universität eine Mercator-Karte

Duisburg · Er hat die Welt auf Kurs gebracht: 1569 entwarf Gerhard Mercator 'Ad usum navigantium' und übertrug damit als erster die Kugelform der Erde auf eine ebene Landkarte, damit Schiffe leichter ihre Position bestimmen konnten. Noch heute profitieren wir von dieser revolutionären, als Mercator-Projektion bekannten Methode. Nun bekommt die Universität Duisburg-Essen (UDE) ein Faksimile der kostbaren Karte in Originalgröße geschenkt.

 Friedrich Wilhelm Krücken (Mitte) präsentiert die Karte. Mit dabei: Duisburgs ehemaliger Archivdirektor Joseph Milz (l) und Uni-Rektor Radtke.

Friedrich Wilhelm Krücken (Mitte) präsentiert die Karte. Mit dabei: Duisburgs ehemaliger Archivdirektor Joseph Milz (l) und Uni-Rektor Radtke.

Foto: p. mendel

Friedrich Wilhelm Krücken, Ehrendoktor der Uni und einer der wenigen, die sich mit dem berühmten Gelehrten wissenschaftlich befassen, übergab jetzt das wichtige Werk Rektor Prof. Dr. Ulrich Radtke in der Duisburger Uni-Bibliothek. Diese besitzt bereits eine verkleinerte Nachbildung und mehrere Mercator-Atlanten. Die Weltkarte misst 136 mal 213 Zentimeter und besteht aus mehreren Blättern. In der Uni-Bibliothek Basel befindet sich das wohl am besten erhaltene Exemplar – drei soll es insgesamt noch geben. Öffentlich zugänglich ist es nicht, weshalb sich in den 1990er Jahren der pensionierte Schulleiter Friedrich Wilhelm Krücken und der damalige Direktor des Duisburger Stadtarchivs, Dr. Joseph Milz, daran setzten, die Baseler Kartenversion zu reproduzieren und mit einem Begleitheft zu veröffentlichen. Technisch war das seinerzeit nur in einem kleineren Maßstab machbar. Mit den digitalen Möglichkeiten hat sich das jetzt geändert.

Der 83-jährige Krücken möchte mit der Schenkung nicht nur seine Verbundenheit mit der Universität seiner Stadt ausdrücken, sondern sich auch für die Ehrendoktorwürde bedanken. Diese verlieh ihm die UDE 2012 für seine Verdienste in der Mercator-Forschung. Was Krücken über den Weltvermesser herausgefunden hat, lässt sich seiner 2011 erschienen fünfbändigen Ausgabe nachlesen: 'Ad maiorem Gerardi Maercatoris Gloriam'. Abhandlungen zum Werk Gerhard Mercators.

(RP)
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