Duisburg "Freunde braucht Israel mehr denn je"

Duisburg · Wir erleben das Jahr 5769 – zumindest nach dem jüdischen Kalender, wonach in diesem Jahr zwischen dem 29. September und 1. Oktober Rosch Haschana gefeiert wurde, das jüdischen Neujahrsfest. Aus diesem Grund lud die jüdische Gemeinde der Städte Duisburg, Mülheim/Ruhr und Oberhausen zu ihrem Neujahrsempfang, zu dem 250 Gäste aus Religion, Politik und Gesellschaft kamen. In seiner Begrüßung betonte Jacques Marx, Vorstandsvorsitzender der jüdischen Gemeinde, sein deutsches Heimatgefühl und die damit verbundene rhetorische Frage "Bin ich deutscher Jude oder eher Jude in Deutschland?"

Wir erleben das Jahr 5769 — zumindest nach dem jüdischen Kalender, wonach in diesem Jahr zwischen dem 29. September und 1. Oktober Rosch Haschana gefeiert wurde, das jüdischen Neujahrsfest. Aus diesem Grund lud die jüdische Gemeinde der Städte Duisburg, Mülheim/Ruhr und Oberhausen zu ihrem Neujahrsempfang, zu dem 250 Gäste aus Religion, Politik und Gesellschaft kamen. In seiner Begrüßung betonte Jacques Marx, Vorstandsvorsitzender der jüdischen Gemeinde, sein deutsches Heimatgefühl und die damit verbundene rhetorische Frage "Bin ich deutscher Jude oder eher Jude in Deutschland?"

In der Mitte der Gesellschaft

Auch Sabine Weiss, Bürgermeisterin von Dinslaken, gratulierte der Festgemeinschaft zum neuen Jahr. Sie zeigte auf, wie vielfältig Städte einen Beitrag zur Bewahrung von Erinnerungen und Erforschung von Geschehnissen leisten können. Ob mit Gedenktafeln, Mahnmalen, Geschichtsbüchern oder Schüleraustauschen — jedes ist ein kleines Element, das dazu führt, dass die schrecklichen Ereignisse aus der Nazizeit nicht vergessen werden und Antisemitismus nicht in die Gesellschaft zurückkehrt. Als Vertreter der Landesregierung sprach der NRW-Integrationsbeauftragte Thomas Kufen ein Grußwort. Dabei wies er auf zahlreiche neue oder erweiterte Synagogen hin, durch die das jüdische Leben in die Mitte der Gesellschaft zurückgekehrt ist.

Charlotte Knobloch, Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, forderte in ihrer politischen Rede alle dazu auf, laut gegen Antisemitismus aufzustehen. Sie wies auf die Wichtigkeit hin, dass Juden in der Diaspora an der Seite von Israel stehen müssen. Auch internationale Unterstützung sei wichtig gegen Gegner wie Iran, denn "Freunde braucht Israel auch im neuen Jahr mehr denn je". Sie forderte ein NPD-Verbot.

Nur zwei gewaltfreie Lösungen

In dem Vortrag über den Israel-Palästina-Konflikt von Dr. Friedrich Schreiber, Nahost-Experte und ehemaliger ARD-Korrespondent, zeigte der Redner auf, dass es sich um den ältesten Konflikt zwischen zwei Völkern handelt. Die Entscheidung, Israel im Heiligen Land zu gründen, führte bereits frühzeitig zum heutigen Konflikt, der nur zwei gewaltfreie Lösungen kenne: Ein gemeinsamer Staat mit Israelis und Palästinensern oder die Teilung des Landes. Gemeinderabbiner Yaacov Zinvirt schloss die Grußwortreihe, indem er sagte, man solle die Töne des Schofars, einem Musikinstrument, in Stille und Konzentration hören und in sich aufnehmen. Denn die Kraft des Zuhörens sei wichtig, auch im Zusammenhang mit den Mitmenschen.

(RP)
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