Duisburg Freude über Umweltpreis

Duisburg · Die Bürgerinitiative "Saubere Luft" aus Rheinhausen wird von der Stadt für ihren Kampf gegen das geplante Kohlekraftwerk in Uerdingen ausgezeichnet. Die Anerkennung ihrer Verdienste bedeutet den Umweltschützern viel.

 Die Bürgerinitiative "Saubere Luft" aus Rheinhausen wird von der Stadt für ihren Kampf gegen das geplante Kohlekraftwerk in Uerdingen ausgezeichnet.

Die Bürgerinitiative "Saubere Luft" aus Rheinhausen wird von der Stadt für ihren Kampf gegen das geplante Kohlekraftwerk in Uerdingen ausgezeichnet.

Foto: Trianel

Die "Saubere Luft" ist der Stadt Duisburg 1000 Euro wert. Die Rheinhauser Bürgerinitiative wird mit dieser Summe am 20. Juni für den zweiten Platz beim Duisburger Umweltpreis ausgezeichnet. Damit will man vor allem ihren Kampf gegen das geplante Steinkohlekraftwerk im Chempark in Uerdingen würdigen.

"Wir freuen uns natürlich, dass unsere fast fünfjährige Arbeit von der Stadt, von Politik und Verwaltung positiv gesehen wird", sagt Norbert Bömer, der Vorsitzende der Bürgerinitiative. "Das zeigt, dass das, was wir machen, mit der Interessenlage der Stadt und der Bevölkerung konform geht."

Wobei, eine riesige Überraschung ist das nicht: "Dass es in der Stadt Unterstützung gibt für unsere Position, das haben wir in den vergangen Jahren schon gespürt." Und die Gründe dafür lägen in Sachen Luftverschmutzung auf der Hand: "Die Stadt versucht verzweifelt, die Grenzwerte einzuhalten." Ein Kohlekraftwerk in der Nachbarschaft könne da nicht im Sinne der Verantwortlichen sein: "Da kann die Stadt Luftreinhaltepläne machen, so viel sie will, das kriegt sie nicht kompensiert."

Das Preisgeld von 1000 Euro wird die Bürgerinitiative in ihre laufende Arbeit stecken. "Wir müssen uns darauf vorbereiten, wieder Geld für Gutachter oder juristische Beratung zu brauchen", so Bömer. Die Teilnahme am Genehmigungsverfahren für das Uerdinger Kraftwerk hat bereits größere Summen verschlungen, Anwälte und Gutachter arbeiten nicht umsonst.

Die Jury des Umweltpreises würdigte den großen Aufwand, den die Umweltschützer für ihr Anliegen auf sich nehmen. Zum alltäglichen Geschäft gehören die Vorbereitung der monatlichen Versammlungen, die Kontaktpflege mit befreundeten Organisationen, der ständige Austausch von Informationen. Hinzu kommen die Planung von Aktionen und Demonstrationen oder die direkte Auseinandersetzung mit Akteuren aus Politik und Wirtschaft — da werden mal Treffen im Landtag anberaumt, mal welche mit dem Kraftwerksbauer Trianel. "Das ist arbeits- und sehr zeitintensiv", so Bömer: "Da muss man auch verlässlich sein."

Derzeit prüft Trianel wie berichtet den Bau eines Gas- und Dampfturbinenkraftwerks (GuD) statt eines Kohlekraftwerks. "Wir sind in Wartestellung", sagt Norbert Bömer dazu: Wenn die Gegenseite doch noch am Kohlekraftwerk festhält, "dann geht für uns alles wieder von vorne los".

Wie es mit der Initiative weitergeht, falls die Kohlekraftwerkspläne beerdigt werden? "Das müssen die Mitglieder entscheiden", sagt Bömer, und deutet an: "Das Thema saubere Luft ist allgemein gefasst. Und diejenigen, die sich hier Jahre lang engagiert haben, haben eine gewisse Kompetenz erworben."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort