Duisburg Freizeitareal auf alter Halde

Duisburg · Die RAG will die Bergehalde Lohmannsheide zu einer Deponie aufschütten. Dafür würden bis zu 15 Jahre lang 80 bis 100 Lkw pro Tag anrollen. Später soll sie zu einem Sport- und Freizeitgelände umgestaltet werden.

Die Planungen für die Bergehalde Lohmannsheide nehmen konkrete Formen an. Vertreter der RAG Montan Immobilien haben gestern ein Konzept vorgestellt, wie sie die 35 Hektar große Fläche in Baerl in den nächsten Jahren aufschütten und als Freizeitareal gestalten wollen.

Den Planern schwebt ein Hügel mit einer 15 Meter hohen Pyramide als Aussichtspunkt vor. Im Norden könnten Liegewiesen, Grillstellen und ein Spielplatz entstehen, im Süden Sportfelder für Beachvolleyball, Handball und ein Bolzplatz, im Südosten eine Skateranlage und ein Park für Mountainbiker mit Buckelpiste und Wasserparcours. Um das Gelände herum sollen Wege für Spaziergänger, Radfahrer und Reiter angelegt werden.

Wie die künftige Gestaltung der Fläche aussehen könnte, wird derzeit mit der Stadt Duisburg abgesprochen. "Wir können uns auch vorstellen, die finale Gestaltung offen zu lassen und ein entsprechendes Budget zur Verfügung zu stellen", sagte RAG-Projektleiter Hermann Timmerhaus.

Keine Giftdeponie

An ihre Investition knüpft die RAG jedoch Bedingungen: Zunächst will sie eine Deponie in einem Umfang von gut drei Millionen Kubikmetern aufschütten. Über einen Zeitraum von bis zu 15 Jahren hinweg müssten dazu 80 bis 100 Lkw pro Tag anrollen. Timmerhaus bemühte sich zu versichern: "Wir wollen keine gefährlichen Stoffe dort unterbringen, weder Gift noch Hausmüll." Es handele sich um "gering belasteten" Erdaushub und Bauschutt der sogenannten Deponieklasse I, was bis vor wenigen Jahren noch auf ganz normale Kippstellen gebracht worden sei.

Das Material soll aus der näheren Umgebung kommen, etwa von der Renaturierung der Emscher, oder wenn irgendwo eine Autobahn ausgebaut oder Erdreich für ein neues Gebäude ausgeschachtet wird. Seit dem Bekanntwerden der Pläne sorgen sich Anwohner und einzelne Politiker nicht nur um die Art des Füllmaterials, sondern auch um das zu erwartende Verkehrsaufkommen.

Die Planer bekräftigten gestern noch einmal, dass die Lkw nicht über die A42-Anschlussstelle Baerl, sondern über Moers-Nord und dann über Landstraßen die Deponie aus südwestlicher Richtung anfahren sollen. "Bei Verträgen mit größeren Firmen werden wir das auch so festlegen", betonte Dietmar Thieser von der RAG. Bei einzelnen Fahrten könne man die Route natürlich nicht vorschreiben. Ralf Panning vom Umweltdezernat machte dazu unmissverständlich klar: "Wir werden das genau im Auge behalten. Wenn der Routenempfehlung nicht gefolgt wird, werden wir notfalls verkehrslenkende Maßnahmen einleiten."

Die Verwaltung wird nun eine Vorlage erarbeiten, die der Bezirksvertretung Ende März und dem Rat noch vor der Sommerpause vorgelegt werden soll. Wenn alles optimal laufe, so Panning, könnten Anfang 2013 die ersten Lkw anrollen.

(RP/rl)
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