Duisburg Freier Vortrag in Ghana

Duisburg · Die St. Hildegardis Schülerinnen, die zu einem Hilfsprojekt nach Ghana aufgebrochen sind, haben in den vergangenen beiden Wochen jede Menge Erfahrungen gesammelt und Überraschungen erlebt.

Die 20 Schülerinnen des St. Hildegardis-Gymnasiums und ihre Lehrer Ralf Kusebauch und Marion Müller, die wie berichtet zu einem Schülerprojekt nach Ghana gereist sind, haben sich an Ort und Stelle eingerichtet und der RP ihren ersten Erfahrungsbericht gemailt:

"Unser Beach Resort liegt direkt am rauschenden Meer. Palmen, Strand – sind wir im Paradies? Am Sonntag fuhren wir nach Cape Coast. Die meisten Läden hatten geschlossen. Die Mädchen wussten nicht so recht, was sie mit sich anfangen sollten. Einige saßen mit versteinerten Gesichtern am Tisch - Kulturschock?

Am Montag besuchten wir dann unsere Partnerschule: Die "Moree Senior High Technical School". Der Direktor und die einzelnen Lehrer begrüßten uns freundlich und sehr offen. Auch der Bürgermeister von Moree kam persönlich vorbei und versprach die Gruppe noch einmal zu treffen. Die Schülerinnen ordneten sich ihren Arbeitsgruppen zum Thema Klimawandel zu und werteten nun die ganze Woche zusammen mit je zwei ghanaischen Schülern Materialien aus, um am Ende Powerpoint-Präsentationen gestalten zu können. Jede Gruppe sollte ihre eigene Präsentation später vorstellen. Die deutschen Schülerinnen haben bereits zu Hause recherchiert und viele Materialien zusammengestellt. Die nötigen Statistiken, Grafiken und Videos haben wir aus Deutschland mitgebracht. Projektleiter Bruno ist schon seit einer Woche in Afrika und unterstützt die ghanaischen Schüler bei ihrer Recherche. Als Gastgeschenke haben wir unserer Partnerschule zehn internetfähige Notebooks zur Verfügung gestellt. Der Umgang mit dem Internet ist nur wenigen Schülern vertraut, die meisten müssen es erst noch lernen.

Unsere Schülerin Kathrin war darüber erstaunt, wie sehr sich die ghanaischen von den deutschen Arbeitsmaterialien unterscheiden. Unsere Gastgeber interessierten sich vor allem für eine Grafik zum CO2 und wollten diese auch unbedingt selbst bearbeiten. Katrin und ihre Mitschülerin Sabrina sowie ihre ghanaischen Partner Gifty und Emmanuel schauten sich mehr als 20 Videos an, die die Schüler zum Thema Klimawandel ausgesucht hatten.

Begegnung mit powerpoint

Am nächsten Tag wurden die einzelnen Präsentationsentwürfe diskutiert. Tatsächlich fand ein interessierter Austausch über die einzelnen Arbeitsschritte statt. Was ist wichtig, was weniger? Wie wird alles gestaltet? Gifty und Emmanuel bekamen das Powerpoint-Programm erklärt. Eine solche Präsentation war für sie etwas Neues. Die deutsche Unterrichtsform ist für die beiden eine Herausforderung, da sie nur Frontalunterricht gewöhnt sind. Am nächsten Tag gaben die ghanaischen Schüler ihre Texte ein – die Deutschen erläuterten ihnen, dass es bei der Präsentation um "key words" geht. Das Ergebnis der Arbeit bestand aus einer 35-seitigen Präsentation und einigen Filmen.

Jetzt ging es nur noch darum, wer was und wie darstellt. Erfreulich war, dass die ghanaischen Schüler eine Arbeit zum Thema Solarenergie vorstellen wollten, das die Hildegardis Schülerinnen erarbeitet hatten. Die Deutschen im Gegenzug stellten dann ein ghanaisches Projekt zur afrikanischen Stromversorgung vor. Nicht immer war die Zusammenarbeit einfach. "Wir kannten die Arbeiten natürlich schon vorher, aber wir waren wirklich sehr überrascht darüber, wie gut die Schüler hier vorbereitet waren", sagten Katrin und Sabrina übereinstimmend. Und Julia von der Arbeitsgruppe "Auswirkungen des Klimawandels" bemerkte noch: "Ich finde, wenn man es ihnen erklärt, haben sie viel Kreativität. Man muss nur geduldig sein und es erklären. Die Schüler konnten uns Anregungen gegeben, die unsere Arbeiten noch verbessert haben."

(RP)
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