Duisburg Freie Friedhofsflächen neu gestalten

Duisburg · Die Steinmetze und Steinbildhauer in Duisburg sorgen sich um das Erscheinungsbild der städtischen Friedhöfe. Wegen der Aufgabe von Gräbern gibt es immer mehr freie Flächen, die teilweise zu wuchern und unansehnlich sind.

 Auf dem städtischen Friedhof Meiderich an der Bügelstraße sind einige Grabflächen in der Nähe des Eingangs nicht belegt. Solche Flächen möchten die Steinmetze neu gestalten.

Auf dem städtischen Friedhof Meiderich an der Bügelstraße sind einige Grabflächen in der Nähe des Eingangs nicht belegt. Solche Flächen möchten die Steinmetze neu gestalten.

Foto: ralf hohl

Der demografische Wandel spiegelt sich auch in der Zahl der Beerdigungen wider. Hinzu kommen alternative Begräbnisformen. Statt für ein klassisches Reihengrab entscheiden sich die Menschen heute auch für eine Bestattung in einem Friedwald oder gar eine kostengünstigere Beisetzung im Ausland. Das Resultat: Auf den Friedhöfen werden aufgegebene Grabflächen nicht wieder belegt. Immer mehr Lücken entstehen, die Flächen wuchern zu und werden unansehnlich. Auch auf den städtischen Friedhöfen in Duisburg ist das nicht anders.

Die Fachbetriebe der Steinmetz- und Steinbildhauer-Innung wollen sich mit diesem Bild nicht abfinden. Sie haben sich Gedanken über mögliche Gestaltungsvarianten gemacht. Diese stellten sie am Donnerstag dem Geschäftsführer der Wirtschaftsbetriebe, Dr. Peter Greulich, vor. Denn die Wirtschaftsbetriebe sind zuständig für die städtischen Friedhöfe.

Mit relativ geringem Aufwand wollen die Steinmetze und Steinbildhauer aufgegebene Flächen gestalten und neu anordnen. Auf freien Reihengrabflächen könnten beispielsweise Bäume und Hecken gepflanzt und Bänke aufgestellt werden. Außerdem müssen neue Gräber nicht immer nur in einer Reihe angeordnet werden, sondern können beispielsweise auch in einem Halbrund angelegt werden. "Alles soll lockerer und moderner gestaltet werden", schlägt Steinmetz- und Bildhauermeister Ralf Pauschert stellvertretend für seine Branchenkollegen vor.

Peter Greulich zeigte sich interessiert an den Vorschlägen. "Wir werden die Idee aufgreifen", sagte er. Außerdem sollen weitere Partner gesucht werden, die helfen, die Vorschläge auch in die Tat umzusetzen.

Auch Dr. Frank Bruxmeier, Geschäftsführer des Bildungszentrums Handwerk der Kreishandwerkerschaft, sieht die Notwendigkeit, umzudenken. Denn dort, wo sich die Gräberreihen lichten, möchte künftig wohl keiner mehr beigesetzt werden. "Dann muss man befürchten, dass das Grab bald dort das Einzige ist", sagte Bruxmeier.

Einige Gemeinden haben deshalb ihr Gestaltungskonzept für die Friedhöfe schon geändert. Und das mit Erfolg. Dort, wo die Menschen ein ansprechendes Umfeld finden, lassen sie auch ihre Angehörigen beisetzen. "Die Menschen sollen wieder gern auf den Friedhof gehen", sagte Pauschert. Und deshalb wollen die Steinmetze die Friedhöfe zu neuem Leben erwecken.

Die Wirtschaftsbetriebe machen sich allerdings auch Gedanken über die Zukunft der Friedhöfe und auch darüber, Flächen zu schließen oder sie beispielsweise in Wald umzuwandeln. Denn der sei einfacher zu pflegen.

(RP)
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