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Von Frau Zu Frau Frau Regierungspräsidentin

Duisburg · Sie tragen fast immer Highheels. Wie halten Sie es aus, darauf den ganzen Tag zu laufen und zu stehen? Schmerzen Ihnen abends nicht immer die Füße?

Sie tragen fast immer Highheels. Wie halten Sie es aus, darauf den ganzen Tag zu laufen und zu stehen? Schmerzen Ihnen abends nicht immer die Füße?

Walsken Die "Stöckelschuhe" sind sicherlich Bestandteil meines " Outfits", haben aber bislang noch nicht zu Schmerzen geführt. Zuhause bin ich allerdings Sommer wie Winter barfuß unterwegs.

Als Regierungspräsidentin in Köln haben sie ein sehr großes Einsatzgebiet. Verbringen Sie da nicht viel zu viel Arbeitszeit im Auto?

Walsken Der Regierungsbezirk Köln ist mit rund 4,5 Mio Einwohnern in 99 Städten und Gemeinden einer der bevölkerungsreichsten in ganz Deutschland. Daraus wird deutlich, dass tatsächlich viel Fahrzeit notwendig ist, um möglichst häufig vor Ort zu sein. In einem Jahr sind so schnell 70.000 bis 80.000 Kilometer auf dem Tacho. Aber aufgrund der guten technischen Ausstattung mit Mobiltelefon und Tablett-PC lässt sich eine Menge "Schreibtisch-Arbeit" auch vom Auto aus erledigen.

Sie sind Chefin einer großen Behörde. Hatten Sie am Anfang Akzeptanzprobleme, weil sie eine Frau sind?

Walsken In der Bezirksregierung Köln sind etwas mehr als 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Standorten Köln, Aachen und Bonn beschäftigt. Der Anteil von Frauen und Männer ist nahezu gleich verteilt. In meiner sechsjährigen Amtszeit hatte ich noch nicht einen Tag den Eindruck, in meiner Behörde nicht akzeptiert zu sein. Natürlich lege ich persönlich großen Wert auf die Förderung von Frauen in Führungsfunktionen in meinem Haus.

Regierungspräsidentin in Köln - stellvertretende SPD-Unterbezirksvorsitzende in Duisburg: Bleibt da noch Zeit für die Familie?

Walsken Seit 20 Jahren versuche ich durchaus erfolgreich, Arbeit und Familie miteinander in Einklang zu bringen. Dabei ist ein verantwortlicher Umgang mit "Zeit" für mich ein durchgängiges Prinzip im Umgang miteinander, insbesondere im Beruf. Grundsätzlich sollten Termine in einer Stunde zu Ergebnissen führen, zudem ist eine sachorientierte und straffe Gesprächsführung sehr hilfreich.

Sie hatten immer die Doppelbelastung von Hausfrau/Mutter und Beruf. Gab es Zeiten, in denen Ihnen die Arbeit über den Kopf wuchs?

Walsken Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist oft ein "Balanceakt": Ich hatte allerdings das große Glück, immer eine zuverlässige Kinderbetreuung zur Unterstützung an der Seite zu haben. Allerdings sind Tage, an denen mein Sohn krank war, sicher solche gewesen, die an den "Rand der Belastung" geführt haben. Jetzt, in seiner Studienzeit, lässt sich die Arbeit als Regierungspräsidentin gut mit der Familie vereinbaren.

Sie haben in Ihrem Amt große Entscheidungsbefugnisse. Macht Ihnen das nicht manchmal Angst?

Walsken Mit der Zuständigkeit u.a. für den Arbeitsschutz, die Umweltüberwachung, die Aufsicht über die kommunalen Haushalte oder die Verantwortung für Planung und Genehmigung von Straßenbauprojekten liegen sicher viele verantwortliche Entscheidungen in meiner Hand. Mit sechs fachlich zuständigen Abteilungsdirektorinnen und -direktoren führe ich auf Augenhöhe die Behörde im Team; dazu bedarf es eines engen und vertrauensvollen Austausches zu wichtigen Themen, der wöchentlich stattfindet. So gewinne ich ein sicheres Gefühl für meine anstehenden Entscheidungen.

Welches ist das spannendste Thema, das Sie zur Zeit bearbeiten?

Walsken Nahezu täglich beschäftigt mich die Baustelle auf der Rheinbrücke/ Autobahn A1: In meinem Haus liegt die Verantwortung für die Planungsgrundlage (Planfeststellung) für den Neubau der Brücke (die alte ist erheblich beschädigt) und das Baustellenmanagement. Die Brücke ist für schwere Lkw gesperrt, um die Rheinüberquerung noch für alle Pkw bis zum Neubau möglich zu machen; dennoch fahren noch circa 100 Lkw täglich über die Brücke und beschädigen diese immer mehr. Meine Behörde hat jetzt Sperranlagen entwickelt, die endgültig verhindern sollen, dass schwere Lkw die Brücke nutzen. Das ist im Moment ein spannendes und zeitintensives Thema.

Ihre Amtszeit als Regierungspräsidentin hängt ab vom Ausgang der Landtagswahlen im kommenden Jahr. Was werden Sie machen, wenn Sie dieses Amt dann nicht weiter ausüben können?

Walsken Ich bin fest davon überzeugt, dass die Wählerinnen und Wähler in NRW am 14. Mai 2017 (Muttertag) Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und ihre Regierung im Amt bestätigen werden. Deshalb werde ich mein Amt gerne weiterführen.

DAS INTERVIEW FÜHRTE HILDEGARD CHUDOBBA

(RP)
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