Folkwang-Konzert Was das Akkordeon alles kann

Duisburg · Seit Jahrzehnten sind die Konzerte der Akkordeon-Klasse von Prof. Miki Miki an der Folkwang-Universität der Künste immer große Ereignisse.

Zwar ist die Klasse Miki/Luosujärvi schon lange nicht mehr am Campus Duisburg beheimatet. Aber zumindest einige ihrer Klassenabende finden nach wie vor hier statt, denn der Kleine Konzertsaal ist der begehrteste Konzertsaal der Hochschule. Jetzt war es wieder einmal so weit und acht besonders begabte junge Menschen bewiesen mit zehn überwiegend zeitgenössischen Werken auch diesmal eindrucksvoll, was dieses weithin unterschätzte Instrument so alles kann. Es kann nämlich virtuose Strukturen ebenso zum Klingen bringen wie extreme Emotionen.

Der Bogen spannte sich hier von dem stachligen, unterdrückt zornigen „Alone“ (1979) von dem 1941 geborenen Finnen Erkki Jokinen mit Fanzhuohan Yang bis zu der augenzwinkernden und überschäumenden Lebensfreude im zweiten Satz „Homage to Scott Joplin (a concentional Ragtime)“ aus den „Two Nocturns“ für zwei Akkordeons (1988) von dem italienischstämmigen Norweger Antonio Bibalo (1922-2008) mit Bartosz Kolsut und Julius Schepansky. Einige Studierende dieser Folkwang-Klasse gewinnen regelmäßig die großen internationalen Akkordeon-Wettbewerbe – für Vili Korosec war es im April im kroatischen Pula ein erster Preis. Jetzt in Duisburg brillierte er mit der Sonate F-Dur K 17 von Domenico Scarlatti und der kaum weniger blühenden Komposition „Without A Title“ op. 72 (1972) des Dänen Poul Rovsing Olsen (1922-1982). Einen willkommenen Farbtupfer setzten Diyi Li (Klasse Prof. Thomas Ludes) und Qianqian Xue mit „Pas à pas“ („Schritt für Schritt“ aus dem Jahr 2000) für Fagott (mit Fuß-Perkussion) und Akkordeon von der vor 50 Jahren geborenen Japanerin Misato Mochizuki.

(hod)
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