Duisburg FOC: Störfallgutachten werden im Mai vorgestellt
Duisburg · Beim geplanten Factory Outlet Center in Marxloh geht es zurzeit nicht so recht weiter. Medienberichten zufolge liegt das nicht zuletzt an einer starren Haltung Ulrich Grillos. Der 53-jährige Firmenchef und Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) lege eine Abstandsregel für Industriebauten restriktiv aus, obwohl diese flexibel gehandhabt werden könnte, hieß es jetzt in der "Wirtschaftswoche".
So habe zwar ein Gutachten ergeben, dass zwischen Grillo und dem Shopping-Center ein Abstand von über 800 Meter nötig sei, weil bei Grillo Schwefeldioxid-Fässer unter freiem Himmel lagerten — das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) lasse aber durchaus Spielraum zu. So könnten bei einer "besonders günstigen Lage für Rettungskräfte" oder erheblicher "Bedeutung für die Kommune" auch Ausnahmen zulässig sein. Beide Bedingungen könnten in Marxloh zutreffen.
Duisburgs Planungsdezernent Carsten Tum soll gegenüber der Bild-Zeitung gesagt haben, dass zugunsten des FOC nötigenfalls "Teile des Werksgeländes von Grillo verlegt" werden müssten. Dies ist aber vom Planungsdezernat nie bestätigt worden. Davon will Ulrich Grillo auch nichts wissen. Sein Unternehmen genieße Bestandsschutz, hieß es. Weitere Störfallgutachten werden zurzeit ausgewertet. Die Ergebnisse sollen im Mai vorgestellt werden. Nach wie vor wird nach einer einvernehmlichen Lösung gesucht. Wie die aussehen soll, ist zurzeit unklar. Sowohl Grillo als auch das Factory Outlet Center könnten durch zusätzliche Baumaßnahmen den zu geringen Abstand wettmachen.
Seitens der FOC-Planer kommt ein anderer Standort für das Shoppingcenter nicht infrage, "jedenfalls keiner in Duisburg", sagte German-Development-Projektleiter Frank Lompa gegenüber der "Wirtschaftswoche". Nirgends sei die Verkehrsanbindung so perfekt. Auf vier nahen Autobahnen könnten Kunden das FOC aus allen Himmelsrichtungen ansteuern.
