Duisburg Flüchtlinge als Mieter von morgen

Duisburg · Die Zahl der Asylsuchenden steigt auch in Duisburg - und mit ihnen der Bedarf an Wohnraum. Die IG Bauen-Agrar-Umwelt hat vor diesem Hintergrund neue Wege in der Flüchtlingsunterbringung gefordert. Die Gewerkschaft schlägt den Bau von Wohnungen vor, die zunächst für Einwanderer und später als Sozialwohnungen genutzt werden.

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Hierfür sollen private Investoren gewonnen werden. "Von einem solchen Kombi-Modell könnte Duisburg auf lange Sicht enorm profitieren", sagt Friedhelm Bierkant. Der Bezirkschef der IG BAU Duisburg-Niederrhein sieht dafür zwei Gründe: "Einerseits müssen die Menschen, die ein Bleiberecht bekommen, anständig untergebracht werden. Zum anderen sind Sozialwohnungen Mangelware. Seit Jahren schrumpft ihr Bestand", kritisiert Bierkant.

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Für einkommensschwache Familien werde es immer schwieriger, eine preiswerte Wohnung zu finden. Laut NRW.Bank ist die Zahl der öffentlich geförderten Sozialwohnungen zwischen 2003 und 2013 in Duisburg um rund 50 Prozent auf insgesamt etwa 22 380 gesunken. Die IG BAU fordert von der Politik, wieder deutliche stärkere Anreize für den Bau von Sozialwohnungen zu schaffen.

"Wir brauchen ein Modell, das den sozialen Wohnungsbau mit der Unterbringung von Flüchtlingen koppelt", sagt Bierkant. Denkbar sei ein Programm mit steuerlichen Anreizen oder einer gezielten Investitionszulage für private Investoren oder Wohnungsbaugesellschaften. Demnach könnten die neu errichteten Gebäude für einen festen Zeitraum Flüchtlingen zur Verfügung stehen - mit einem garantierten Mietpreis. Im Anschluss würden sie als Sozialwohnungen genutzt - etwa mit einem Wohnberechtigungsschein.

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"Flüchtlinge sind die Mieter von morgen. Denn ein Großteil von ihnen wird längerfristig in Duisburg bleiben", sagt Friedhelm Bierkant. Angesichts steigender Einwanderungszahlen sei beim Neubau zügiges Handeln gefragt. Dabei dürfe die Bürokratie nicht im Weg stehen. "Die Schaffung neuen Wohnraums ist eine Aufgabe aller. Besonders der Bund und die Länder stehen hier in der Verantwortung", so der Gewerkschafter.

(RP)
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