Duisburg Flamingos im Schnee

Der Winter hat den Duisburger Zoo fest im Griff. Winterschlaf halten nicht alle Tiere. Vielen macht der Schnee nichts aus, sie bleiben draußen in ihrem Gehege.

Duisburg: Flamingos im Schnee
Foto: Andreas Probst

Sehen die komisch aus! Die siebenjährige Celine staunt: "Ist denen nicht kalt?” Sie meint die Flamingos, die vor Kälte zitternd in ihrem lachsfarbenen Federkleid mit ihren dünnen Beinchen in einem Teich des Duisburger Zoos umher stolzieren. "Nein, die können bei der Kälte draußen bleiben”, beruhigt die um ein Jahr ältere Jolina ihre kleine Schwester. Gemeinsam mit ihrer Mutter sind die beiden Mädchen aus Hilden gestern in den Zoo nach Duisburg gefahren, um an ihrem vorletzten Ferientag exotische Tiere im Schnee zu sehen.

Das Thermometer zeigt minus zwei Grad an. Die Gehwege sind nur zu erahnen. Eine dichte Schneedecke hat sich über den gesamten Tierpark gelegt, die Wasserstellen, Teiche und Tümpel sind zugefroren. "Wir kommen erst im Frühjahr wieder” steht auf einem Schild im Gehege der europäischen Landschildkröten. Die kleinen Reptilien halten Winterschlaf. Viele andere Tiere sind aber zu sehen. Für Bären-Dame "Winni” kommen die kalten Temperaturen gerade recht. Für sie, die auf den Eismeerinseln vor Alaska ursprünglich zuhause ist, sind die Temperaturen kein Problem.

Kälte und Schnee prallen vom dichten braunen Fell der 27-jährigen Kodiak-Bärin, die seit ihrer Geburt im Duisburger Zoo lebt, wie von einem Panzer ab. Dennoch: In freier Wildbahn würde "Winni” jetzt Winterschlaf halten. "Weil sie aber hier aufgewachsen ist, macht sie das nicht”, erklärt ihr Pfleger Jürgen Hammes. Die Nacht verbringt die Bärin, die die einzige ihrer Art im Zoo ist, aber nicht im Freien. Die Wintertage über liegt "Winni” träge in ihrem großen Gehege herum. Nur wenn Pfleger Hammes ihr frische Forellen in das Wasserbecken wirft, türmt sie sich auf und geht mit ihren riesigen Tatzen auf Fischfang.

Elefanten dürfen nicht raus

Auch die Bisons nebenan genießen die frostigen Temperaturen. Mit stoischer Gelassenheit stapfen sie durch den Schnee oder liegen widerkäuend faul auf ihrer Haut. Eigentlich sind die Büffel wahre Schneeräumer. In ihrer Heimat, in den Weiten der Prärien am Rande der Rocky Mountains, schieben die Kolosse mit ihren massiven Schädeln den Schnee beiseite, um an das karge Grün, ihre Hauptnahrungsquelle, zu gelangen. Im Zoo brauchen sie das nicht.

Ähnlich wohl fühlen sich die Rentiere, Shetland-Ponys und Zwergesel im Streichelzoo. Elefanten dürfen nicht raus, auch wenn sie gerne im Schnee herumtollen würden. Die Gefahr, wegen ihres enormen Gewichts auszurutschen und sich dabei schwer zu verletzen, sei zu groß. Dasselbe Schicksal teilen die Giraffen im Nachbar-Gehege ­ aber nicht wegen ihres Gewichts, sondern aufgrund ihrer langen Beine. Von den "Safaritieren” dürfen nur die Zebras und Nilpferde für einige Stunden am Tag im Schnee spielen

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