Flächenentwicklung Neuer Anlauf für Duisburger Freiheit

Duisburg · Die Stadt Duisburg hat einen Entwicklungsprozess für das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofes auf den Weg gebracht. Es sieht die Realisierung in fünf Schritten vor.

 Viele Jahre, drei Konzepte: Die Stadt hat einen Fahrplan aufgestellt, der helfen soll, auf der Duisburger Freiheit etwas Neues zu schaffen.

Viele Jahre, drei Konzepte: Die Stadt hat einen Fahrplan aufgestellt, der helfen soll, auf der Duisburger Freiheit etwas Neues zu schaffen.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Multicasa, Möbelhaus, Outlet-Center – das Gelände der Duisburger Freiheit hat eine bewegte Entwicklungsgeschichte hinter sich. Geht es nach der Stadt soll die Brachfläche nun aber möglichst bald sinnvoll genutzt werden. Verwaltung und Gebag sind deshalb beauftragt worden, einen Entwicklungsprozess für die Fläche zu erarbeiten. Er wird dem Rat der Stadt am Montag vorgestellt. Das Konzept sieht eine Realisierung des Projektes in fünf Schritten vor. Wir erklären sie im Einzelnen.

1. Definition und Abstimmung der methodischen und inhaltlichen Ziele In den kommenden drei bis sechs Monaten soll das Düsseldorfer Entwicklungsbüro „Deekeling arndt/amo“ (DAA) Gespräche mit der Verwaltung sowie weiteren Akteuren zum Beispiel aus der Wirtschaft und der Politik führen. Parallel dazu werden vergleichbare Projekte aus dem In- und Ausland gesichtet, um mögliche Impulse für den in Duisburg anstehenden Prozess abzuleiten. In dieser Zeit sollen so Ansprechpartner und Zielgruppen, Schlüsselthemen, Beteiligungsformate und Kommunikationsstrategien definiert werden.

2. Leitbild und Marke Ziel von Schritt zwei ist es, in einem Wechselspiel aus Fach- und Bürgerdialogen ein Leitbild für die Entwicklung der Fläche zu konkretisieren. Dabei sollen „innovative und zielgruppengerechte Formate zum Einsatz kommen, wie es in der Vorlage an die Verwaltung heißt. Begleitet wird dieser Baustein unter anderem durch eine gezielte Kommunikations-, Medien- und Pressearbeit, einer fortlaufenden Dokumentation des Prozesses sowie dem fortwährenden Dialog mit Politik und städtischen Akteuren. Ergebnis dieses Schrittes soll ein mehrheitlich getragenes Leitbild sein, das auf seine Machbarkeit geprüft wurde und ausreichend konkretisiert ist.

Parallel dazu soll die Ausarbeitung einer „Marke“ für die Entwicklung der Fläche erfolgen. Ziel eines solchen Schrittes sei es, der Fläche und dem Prozess ein nachhaltiges, positiv besetztes Image zu geben. Dieses flankiere die Kommunikations- und Pressarbeit sowie die spätere Vermarktung der Fläche. Durch die direkte Anbindung an die A 59 und den Duisburger Hauptbahnhof sowie die fußläufige Entfernung zur Duisburger Innenstadt verfüge das Areal nicht nur über eine lokale, sondern vielmehr über eine überregionale, wenn nicht eine internationale Bedeutung. Vor diesem Hintergrund sei die Wahl einer „Marke/Namen“ für das Projekt von großer Bedeutung.

3. Planungsprozess Baustein drei umfasst auf der Grundlage der vorangegangenen Schritte die Definition eines geeigneten Planungsprozesses. Entsprechend sollen die erforderlichen Schritte für ein Planungs- oder Wettbewerbsverfahren festgelegt und umgesetzt werden. Unabhängig von der konkreten Ausgestaltung des Planungsprozesses ist auch hier ein Beteiligungsprozess für die Öffentlichkeit vorzusehen. Der Planungsprozess soll in einer städtebaulichen Konzeption für das Areal münden. Der Ablaufplan sieht für diesen Schritt eine Bearbeitungszeit von neun Monaten vor.

4. Schaffung von Planungsrecht Nach Abschluss des dritten Schrittes sollen die politische Beschlussfassung über die städtebauliche Konzeption und die Aufstellung eines entsprechenden Bebauungsplanes erfolgen. Das Problem ist, dass der jetzige Bebauungsplan für einen wesentlichen Teil der Fläche noch die Errichtung eines Möbelhauses sowie Büro- und Dienstleistungsflächen vorsieht. Für diesen Arbeitsschritt sind 18 bis 24 Monate veranschlagt.

5. Start der Vermarktung und Erschließung „Bereits vor Abschluss des Bebauungsplanverfahrens kann mit der Vermarktung der Grundstücke begonnen werden“, heißt es in der Vorlage an den Rat. Parallel zum Bebauungsplanverfahren sei frühzeitig abzustimmen, durch welche Maßnahmen eine hohe städtebauliche und architektonische Qualität gesichert werden könne (zum Beispiel über einen Architektenwettbewerb). Dies gelte ebenso für die Qualität der Freiräume in dem neu entstehenden Areal. Vermarktung und Erschließung sollen demnach bis zu fünf Jahren dauern können.

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