Duisburg Filmforum scheint vorerst gerettet

Duisburg · Das Filmforum scheint vorerst gerettet. Allerdings ließ gestern in der Kulturausschuss-Sitzung Dezernent Karl Janssen keinen Zweifel daran, dass die Rettungsaktion schwierig und wohl auch für ihn persönlich riskant ist. Er habe nämlich verbindlich zugesagt, für jene 131 500 Euro zu sorgen, die Filmforum-Geschäftsführer Kai Gottlob rechtlich braucht, um das kommunale Kino ohne Personalentlassungen und ohne Qualitätsverlust fortführen zu können. Der Grund ist, dass der Kämmerer der Forderung der Bezirksregierung nachkommen muss, die jeweils höchstens nur die Hälfte der benötigten Gelder freigibt. Beim Filmforum lief die Rechnung, vereinfacht dargestellt, so: Der sogenannte Verlustausgleich beträgt 302 500 Euro. Der Filmforum-Geschäftsführer garantiert, davon 40 000 Euro einsparen zu können. Von den verbleibenden 262 500 Euro darf die Stadt laut Düsseldorfer Weisung nur die Hälfte, also 131 250 Euro ausgeben. Wo Janssen das Geld herholen will, konnte er gestern noch nicht sagen. Durchaus privat gefärbt, sagte er: "Solche Zusagen macht man auch nicht jeden Tag..." Wie dramatisch die Sparvorgaben sind, wurde in der gestrigen Sitzung auch am Beispiel der Stadtbibliothek deutlich. Für den Unterhalt der Bibliotheken stehen 346 000 Euro weniger zur Verfügung als in den Vorjahren. Noch dramatischer ist die Kürzung beim Medienetat. Dort liegt der Regelansatz bei rund 1,1 Millionen Euro. Ausgezahlt werden für die Zentralbibliothek und alle Stadtteilbibliotheken zusammen aber nur 174 000 Euro. Bibliotheksdirektor Dr. Jan-Pieter Barbian nannte eine bemerkenswerte Vergleichszahl: Die Krefelder Zentralbibliothek allein kann über einen Medienetat von rund 350 000 Euro verfügen.

Obwohl die Gebag zum 31. Mai dem HundertMeister gekündigt hat, konnte gestern niemand im Kulturausschuss sagen, wie es dort weitergeht. So lange der Betrieb dort laufe, sei die Stadt verpflichtet, dem jetzigen Träger einen Betriebskostenzuschuss zu zahlen, sagte Janssen. Gibt es einen neuen Träger, müsse die Stadt diesem auch keinen Betriebskostenzuschuss gewähren. Gebag-Chef Cremer saß in der Kulturausschuss-Sitzung, doch schwieg er.

(RP)
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