Buchtipps für Kinder Figuren, die Kinder sofort ins Herz schließen

Duisburg · Sabine Thom von der Bezirksbibliothek Rheinhausen hat sechs Empfehlungen, was Eltern ihren Kindern jetzt noch schenken könnten.

"Ginpuin - Auf der Suche nach dem großen Glück" von Barbara van den Speulhof und Henrike Wilson

"Kinder und Erwachsene werden ihn sofort ins Herz schließen, den kleinen Ginpuin — einen Pinguin, der zwar aussieht wie seine Artgenossen, aber als er anfängt zu sprechen, wegen seiner merkwürdig verdrehten Sprache ausgelacht wird", sagt Sabine Thom. Er ist so traurig, dass er beschließt, fortzuziehen und "anz galleine" eine "Meise racht". Eine Zeit lang lebt er geborgen bei einer Schafherde, bekommt aber Heimweh und will "hach nause". Dort wird er begeistert empfangen, denn auch seine Freunde, die ihn früher ausgelacht haben, haben ihn vermisst. Thom: "Eine zauberhafte, großzügig und aufwändig illustrierte Geschichte über das Anderssein, über Abschied, Selbstbewußtsein und Freundschaft. Kinder ab vier Jahre werden einen Heidenspaß an den Drehern haben und begeistert einstimmen, wenn es bei den Pinguinen heißt: ,Fasst uns leiern'".

"Krümel und Pfefferminz — Allerbeste Freunde" und "Der Brieffreund" von Delphine Bournay

Hase Krümel und Frosch Pfefferminz sind allerbeste Freunde. Dieser Freundschaft versichern sie sich immer wieder, doch manchmal kommen schon Zweifel auf, etwa wenn Pfefferminz zu sehr den Mond anhimmelt oder Krümel nur noch von seinem Brieffreund spricht. Thom: "Jeder Band enthält vier kurze Episoden aus dem Alltagsleben der Freunde. Zum Vorlesen schon für ganz Kleine, zum Selberlesen ab Erstlesealter. Die farbig gesetzte wörtliche Rede erleichtert das Lesen. Fallen sich die Freunde ins Wort, wird der Text bunt."

"Blaubeeren und Vanilleeis" von Gudrun Helgadottir

Tumi, acht Jahre alt, lebt zusammen mit seiner Mutter, seinen Schwestern und den Großeltern auf einem alten Bauernhof. Es gibt viel Platz zum Spielen, die Kinder wachsen liebevoll umsorgt und geborgen auf. Alles wäre perfekt, wäre Tumi nicht der Ansicht, dass seine Mutter dringend einen neuen Mann braucht. Die sieht das ganz anders, obwohl — der neue Bankdirektor ist ja wirklich sehr sympathisch... "Eine wunderbare, humorvolle, unaufgeregte und warmherzige Geschichte in bester Astrid-Lindgren-Tradition — gewissermaßen Bullerbü auf isländisch", ist Thoms Fazit. Geeignet ist das Buch für Kinder ab sieben Jahre.

"Bella Donner und wie alles begann" von Ruth Symes

Die kleine Bella wünscht sich nicht nur, eine Hexe zu sein, sie wünscht sich vor allem auch endlich eine "Für-immer-Familie", damit sie nicht länger im Kinderheim leben muss. Eines Tages taucht die geheimnisvolle Lilith Sociere auf, die sie gerne adoptieren möchte. Und nicht nur das: Es stellt sich heraus, dass Bella tatsächlich eine Hexe ist und fortan als sehr begabter Hexling Übungsstunden bekommt. Aber natürlich geht auch manches schief. Thom: "Eine rundum gelungene Geschichte mit zauberhaften Illustrationen. Besonders Mädchen ab acht Jahre werden Bella lieben und auf weitere Geschichten gespannt sein."

"Bär im Boot" von David Shelton

Ein Junge steigt zu einem Bären ins Boot. Der Bär rudert los, denn er ist der Kapitän. Doch seine Qualitäten als solcher sind begrenzt, denn er verliert schon bald jegliche Orientierung auf dem Meer. Dafür ist er sehr höflich und auf Etikette bedacht, zum Beispiel bei der pünktlichen Einhaltung der täglichen Teepause. So beginnt eine ganz außergewöhnliche, wunderschöne Freundschaftsgeschichte, denn der Junge, sehr clever und selbstbewusst, und der Bär, eher seltsam, sind auf dem unendlich weiten Meer aufeinander angewiesen. "Sie durchleben gefährliche, unglaubliche und irre komische Abenteuer, die zusammenschweißen und aus dem ungleichen Paar echte Freunde werden lassen. Eine sehr stimmungsvolle Geschichte mit Sogwirkung, in attraktiver ungewöhnlicher Aufmachung", so Thom. Für Kinder ab neun Jahre.

"Das Meer und das Mädchen" von Kathi Appelt

Mirja (10) lebt mit ihrer Stiefmutter, freundlichen Nachbarn, Hund und zahmer Möwe sehr behütet in einem abgeschiedenen, kleinen Küstenort. Durch Erzählungen eines alten Kapitäns über Macht und Magie des Meeres und ihre eigenen Erfahrungen in der küstennahen Natur ist sie der festen Überzeugung, dass ihre leibliche Mutter, die eines Tages plötzlich verschwand, als Meerjungfrau im Ozean lebt. Als Mirja eines Tages durch ein kleines Missgeschick eine Kette von Unglücken auslöst und ihr Leben aus den Fugen gerät, fährt sie in einem kleinen Boot aufs offene Meer hinaus, denn sie glaubt fest daran, dass nur ihre Mutter alles wieder in Ordnung bringen kann. Thom: "Eine überaus spannend erzählte Geschichte für alle ab zehn Jahre, die man kaum aus der Hand legen kann."

(RP)
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