Grundschule Bergheimer Straße 20 Kinder ohne Abstandsregeln und Maske

Duisburg · Grundschüler dürfen in Rheinhausen in den Sommerferien jetzt ohne Maske basteln, malen, toben und mal wieder richtig Kind sein. Die Vorbereitung bedeutete einen Riesenaufwand.

 Mit Niklas Kugel (2. von links) in der Kletterspinne. Beim Ferienprojekt der Städtischen Gemeinschaftsgrundschule Bergheimer Straße in Rheinhausen machen Spielen und Toben wieder richtig Spaß.   Foto: Ulla Michels

Mit Niklas Kugel (2. von links) in der Kletterspinne. Beim Ferienprojekt der Städtischen Gemeinschaftsgrundschule Bergheimer Straße in Rheinhausen machen Spielen und Toben wieder richtig Spaß. Foto: Ulla Michels

Foto: Ulla Michels

RHEINHAUSEN So macht Schule richtig viel Spaß. Die Jungen und Mädchen der Gemeinschaftsgrundschule an der Bergheimer Straße können es momentan überhaupt nicht mehr abwarten, in die Schule gehen zu dürfen. Und das auch noch in den Ferien. Ja, das gibt es tatsächlich, allerdings war die aktuelle Ferienbetreuung wegen der Corona-Pandemie im Vorfeld auch ein Riesenstück Arbeit. Davon berichten alle Beteiligten. „Zwischenzeitlich wussten wir überhaupt nicht, wie wir das Ferienangebot überhaupt stemmen sollten. Fast täglich kamen neue Auflagen, Bedingungen und Änderungen dazu“, erzählt Niklas Kugel. Er arbeitet in der Ganztagsbetreuung der Grundschule und studiert außerdem Kindheitspädagogik. Und er war auch derjenige, der sich mit der Kollegin und Sozialarbeiterin Vera Advena zusammengesetzt hat, um zu überlegen, was man den Kleinen Schönes bieten könnte, um die doch ungewöhnliche Situation mit Mindestabstand, Maskenpflicht und all den anderen Auflagen etwas zu versüßen. Vielen Kindern bereitet die Corona-Zeit Angst.

Auch die Jüngsten sorgen sich um Oma und Opa. Sie erleben abgesperrte Spielplätze und dass man mit Freunden nicht mehr spielen darf. Gerade die Erstklässler sind durch die zahlreichen neuen Regeln manchmal überfordert und wollen dann einfach nur zurück in den Kindergarten, weil sie da noch in aller Ruhe toben konnten, weiß Kugel. In der aktuellen Ferienbetreuung geht genau das auch wieder, berichtet er stolz. Dabei war alles denkbar knapp. „Wir haben erst ein paar Tage vor den Sommerferien die Genehmigung bekommen, auch 20 Kinder in einer Gruppe ohne Maske und Abstandsregeln beschäftigen zu dürfen.“

Das ist natürlich super - und deshalb sieht man gerade richtig glückliche Grundschüler, die von 9 bis 15 Uhr entweder einfach nur gemeinsam spielen, aber sonst auch Murmelbahnen basteln, T-Shirts bunt färben oder aber zünftige Flöße bauen. Natürlich hat sich das Organisationsteam an der Bergheimer Straße eine Menge Gedanken um die einzuhaltenden Hygieneregeln gemacht und alle geforderten Maßnahmen akribisch genau umgesetzt.

Die Betreuung findet in den ersten Schulferienwochen statt und ist organisatorisch so gestaffelt, dass in der ersten Woche die Erstklässler kommen durften, in der zweiten Woche die Zweitklässler und zum Abschluss dann die dritte und die vierte Jahrgangsstufe.

Zur Unterstützung von Niklas und Sozialarbeiterin Vera sind extra noch zusätzlich drei Studenten und eine weitere Schulsozialarbeiterin mit an Bord und basteln und spielen fleißig mit.

Finanziell ermöglicht hat das die Corona-Unterstützung des Landes NRW, die Niklas Kugel und sein Team rechtzeitig beantragt und ebenso unkompliziert auch erhalten haben. „Es war wirklich ein Riesenaufwand, aber es hat sich total gelohnt. Wir bekommen so viel positives Feedback von den Eltern, da macht das alles dann doch Spaß.“

Kinder und Eltern jedenfalls sind dankbar und stolz auf ihre Grundschule, die es geschafft hat, den Kindern nach der vorerst schwierigen Zeit doch noch ein schönes Schulgefühl zu geben. Das zeigt sich auch bei der Resonanz. Zumindest waren alle Anmeldungen innerhalb eines Tages ausgefüllt und wieder zurück in der Schule. Und so mancher fragt an, ob er in der nächsten Ferienwoche nicht auch noch in die Schule kommen darf.

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