Bezirksvertretung Rheinhausen FDP fliegt raus, Linke wieder drin

Duisburg · CDU, SPD und Grüne verlieren jeweils ein Mandat - BL bleibt drin - ein Sitz für Pro NRW

 Die Sitzverteilung in Rheinhausen. Die SPD hatte bislang neun Sitze, die CDU sechs, die Grünen zwei, FDP und BL je einen Sitz.

Die Sitzverteilung in Rheinhausen. Die SPD hatte bislang neun Sitze, die CDU sechs, die Grünen zwei, FDP und BL je einen Sitz.

Foto: nn

Rheinhausen (skai) "Nicht sehr enttäuscht, aber auch nicht ganz glücklich" ist CDU-Fraktionschef Ferdi Seidelt. Seine Fraktion hat in der Bezirksvertretung einen Sitz verloren: Künftig muss sie sich mit fünf statt sechs Mandaten zufrieden geben. "Im Bezirk sind wir noch einmal mit einem blauen Augen davongekommen", bilanziert er - und das, obwohl seine Partei hier 7,7 Prozent verloren hat. "In einigen Bereichen, zum Beispiel in Friemersheim, war es ganz dramatisch", so Seidelt. "Da frage ich mich, ob wir da genug Profil gezeigt haben. Im Vergleich zu 2009 habe es diesmal auch den "Sauerland-Effekt" nicht mehr gegeben. Eine Mitschuld gibt er zudem der Kreispartei. Die habe im Wahlkampf "kein gutes Händchen" gehabt. Damit meint er vor allem das umstrittene Wahlplakat, das veraltete Zustände am Hochhaus In den Peschen zeigt.

"Im Großen und Ganzen zufrieden" mit dem Wahlergebnis auf Bezirksebene ist Winfried Boeckhorst (SPD), der die Bezirksliste seiner Partei anführte und mit großer Wahrscheinlichkeit auch Bezirksbürgermeister bleiben darf. Denn obwohl die SPD ein Mandat verloren hat, ist seine Partei mit acht Sitzen weiterhin stärkste Fraktion. Mit der einen Stimme der Grünen könnte er im neuen, nun 17-köpfigen Gremium die nötige Mehrheit hinter sich vereinen. Dass seine Fraktion nun ein Mitglied weniger hat, sieht er gelassen: "Man musste ja davon ausgehen, dass die Tatsache, dass es nun zwei Mandate weniger in den Bezirksvertretungen gibt, zulasten der großen Parteien geht. Und so war es dann ja auch."

"Ein bisschen enttäuscht" ist Heiner Leiße (Grüne). Er darf zwar Bezirksvertreter bleiben, wird aber künftig keinen zweiten Parteikollegen mehr an seiner Seite haben. "Wir haben im Bezirk nur ein wenig mehr als ein Prozent verloren. Da ist es schade, dass sich das bei den Mandaten so ausdrückt", so Leiße.

Karsten Vüllings von den Bürgerlich-Liberalen (BL) hat den Sprung in die Bezirksvertretung erneut geschafft, worüber er sich auch freut. "Auf Ebene der Bezirksvertretung Rheinhausen konnten wir knapp ein Prozent zulegen. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden", sagt er. Weniger Glück hatte Bezirksvertreter Thomas Wolters: Seine FDP konnte nicht genug Stimmen auf sich vereinen, Wolters und die FDP werden der neuen Bezirksvertretung nicht mehr angehören. Dafür hat Die Linke wieder einen Sitz im Gremium. Das hatte sie zwar auch bei der Kommunalwahl 2009 geschafft. Bezirksvertreter Werner Roming war dann im Herbst 2012 aber Sozialdemokrat geworden und verstärkte fortan die SPD-Fraktion.

Einen Vertreter wird die rechtspopulistische Gruppierung Pro NRW künftig in die Bezirksvertretung Rheinhausen schicken. "Ein Sitz ist einer zu viel", sagt dazu Bezirksbürgermeister Boeckhorst. Alles, was in diese politische Richtung gehe, sei "abscheulich". Man müsse sich nun zusammensetzen und an einer Strategie arbeiten, wie man damit künftig umgehen werde. Heiner Leiße kündigt an, er werde die Person "mit Verachtung strafen". Auch Karsten Vüllings sagt: "Das wird schwierig. Jedwede Zusammenarbeit schließe ich aus", betont er.

(RP)
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