Fall „Mia“ Tote Babys aus Duisburg sind keine Geschwister

Duisburg · Das ist ein Paukenschlag und ein echter Rückschlag für die Ermittler: Das in Polen entdeckte Baby „Mia“ und das tote Mädchen, das in der Wohnung einer 35-jährigen Frau gefunden wurde, sind keine Geschwister. Das ergab ein DNA-Test.

Das tote Baby Mia, das vor einigen Wochen in Polen gefunden wurde, war in einem Altkleidercontainer in Duisburg abgelegt worden.

Das tote Baby Mia, das vor einigen Wochen in Polen gefunden wurde, war in einem Altkleidercontainer in Duisburg abgelegt worden.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Im Fall der in einem Altkleidersack in Polen entdeckten Babyleiche aus Duisburg stehen Polizei und Staatsanwaltschaft vor einem Rätsel. Das Ergebnis des am Donnerstag angeordneten DNA-Abgleiches ist negativ. Das teilte die Duisburger Polizei am Freitag mit. Das in Polen tot aufgefundene Mädchen und die in der Wohnung einer 35-jährigen Duisburgerin entdeckte Babyleiche sind nicht miteinander verwandt.

Damit stehen die Ermittler wieder am Anfang und suchen eine weitere Frau, die in den letzten Monaten zugenommen oder sich im sozialen Verhalten verändert hat. Eine wichtige Spur, nachdem das Hinweisaufkommen sich im Wesentlichen auf die Mutter in Rumeln konzentriert hatte, bleibt damit der Altkleidercontainer in Homberg. Hier hatte ein Leichenspürhund angeschlagen. Am kommenden Montag werden daher Kripobeamte rund um den Aufstellort nochmals Flyer verteilen und um Hinweise aus der Bevölkerung bitten. „Die Kollegen werden nun weiterhin in alle Richtungen ermitteln“, sagte Staatsanwalt Alexander Bayer unserer Redaktion.

Duisburg: Totes Baby in Polen entdeckt - zwischen Altkleidern aus Duisburg
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Totes Baby zwischen Altkleidern aus Duisburg gefunden

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Foto: Christoph Reichwein (crei)

Die im Zuge des DNA-Abgleichs durchgeführte Obduktion ergab zudem keine Hinweise auf die Todesursache. Diesbeszüglich setzen die Ermittler weiterhin auf die bereits in Polen durchgeführte erste Untersuchung des Säuglings. „Die Übersetzung der Unterlagen ist allerdings noch nicht abgeschlossen“, sagte Bayer.

Die Leiche des neugeborenen Mädchens war Mitte November in einer Altkleidersortieranlage im polnischen Kielce entdeckt worden. Der Transport war aus Duisburg gekommen.

Die Polizei bekam kurz darauf einen Hinweis auf eine 35-Jährige aus Duisburg. Bei ihr wurde dann ein weiterer toter Säugling, ebenfalls ein Mädchen, entdeckt. Ein Richter erließ Haftbefehl wegen Totschlags.

Die Frau gab in ihrer Vernehmung an, das in Duisburg gefundene Kind zur Welt gebracht zu haben. Sie bestritt aber, etwas mit dem toten Baby aus dem Altkleidercontainer zu tun zu haben.

(th)
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