Duisburg Extrem wenige Baugenehmigungen

Duisburg · Duisburg hat künftig Großes vor, wenn es ums Bauen geht.

Insgesamt will die Stadt rund 300 Hektar an neuen Wohnbauflächen ausweisen, das entspricht der Größe von rund 300 Fußballplätzen. Doch bis diese Flächen tatsächlich baureif sind, wird noch Zeit vergehen. Denn die avisierten neuen Baugebiete in Wedau, in Großenbaum, Rahm und Huckingen sowie in Rumeln-Kaldenhausen sind als Ziele des Projekts "Duisburg 2027" formuliert, einer strategischen Planung für die kommenden 20 Jahre. Das Verfahren zum neuen Flächennutzungsplan will die Stadt zum Ende dieses Jahres einleiten. Für CDU-Fraktionschef Rainer Enzweiler dauert das alles zu lange. Die Stadt mit ihrem "Einnahmeproblem" brauche jetzt den Zuzug finanzstarker Familien. Enzweiler hat dabei die Einkommenssteuer im Blick: 15 Prozent davon fließt an die Kommune. In diesem Jahr werden das 160 Millionen Euro sein. Zum Vergleich: Die Gewerbesteuer soll 195 Millionen Euro in die Stadtkasse spülen — sofern sich die Konjunkturlage hält.

Enzweiler spricht sich dafür aus, neue Häuser auch ohne die langwierigen Bebauungspläne zu ermöglichen. Realisierbar ist das dort, wo es noch keine Pläne gibt, in diesem Fall kommt der §34 zum Zug, nachdem sich die Häuser - verkürzt gesagt - in die Nachbarschaft einfügen müssen. "Und dann muss auch bei den Genehmigungen im Rathaus Tempo gemacht werden", fordert Enzweiler: Denn Bauwillige müssten darauf in Duisburg zu lange warten, die Stadt sei bei der Zahl der Genehmigungen ohnehin Schlusslicht. Tatsächlich hat die Baubehörde im vergangenen Jahr nur 209 Wohngebäude genehmigt. Das ist ein historisches Tief, zumindest seit das Land die Daten sammelt.

Vor einigen Jahren lag die Zahl der Genehmigungen noch doppelt, zur Jahrtausendwende sogar viermal so hoch. Immerhin: Nach der neusten Landesstatistik hat sich im ersten Halbjahr 2014 die Zahl der Baugenehmigungen wieder leicht stabilisiert. 113 Einfamilienhäuser wurden genehmigt, im Vorjahreszeitraum waren es 73.

(RP)
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