Duisburg Extraschicht im brummenden Stahlwerk

Duisburg · Zum 16. Mal wird zur Nacht der Industriekultur eingeladen. Am 25. Juni wird von 18 Uhr bis zwei Uhr nachts in 20 Städten mit 48 Spielorten ein abwechslungsreiches Programm geboten. Erstmals ist auch ThyssenKrupp dabei.

Seit 16 Jahren wird einmal im Jahr zur "Nacht der Industriekultur" eingeladen, die den Beinamen "ExtraSchicht" bekommen hat. Am Samstag, 25. Juni, wird von 18 Uhr bis zum nächsten Morgen um zwei Uhr die nächste "ExtraSchicht" gefahren. Im vergangenen Jahr kamen mehr als 200.000 Besucher auf die von der Ruhr Tourismus GmbH organisierte Veranstaltung. Rund 2000 Künstler nutzen in diesem Jahr an 48 Spielorten in 20 Städten Hochöfen, Gasometer und Zechen als Bühne für Shows, außergewöhnliche Performances, Konzerte, Führungen und abwechslungsreiche Mitmach-Aktionen.

Gestern wurde bei einem Pressegespräch der (natürlich vergebliche) Versuch unternommen, einen Überblick über die insgesamt 500 Events in der gesamten Region von Moers über Duisburg bis Bochum, Dortmund, Unna und Hamm zu geben. Eingesetzt werden 150 Shuttlebusse, die es ermöglichen, die Nacht der Industriekultur individuell zu gestalten, nachdem man das Programmheft sorgfältig studiert hat. Natürlich beteiligt sich auch Duisburg wieder mit einem besonderen Programm an der Extraschicht. Wie immer gehört der Landschaftspark Duisburg-Nord zu den wichtigsten Spielorten. Diesmal wird aufs Mitmachen der Besucher gesetzt. So lädt beispielsweise Anja Lerch, deren Mitsing-Veranstaltungen überaus beliebt sind, von 21 bis 23 Uhr zum freundlich und souverän geleiteten Rudelsingen ein. Daneben unterhält das Improvisationstheater Emscherblut das Publikum mit spontaner Komik. In der Gebläsehalle kann man nach Herzenslust tanzen. Verschiedene Sportgruppen laden dazu ein, es mal mit Tauchen, Biken, Laserschießen oder auch Klettern zu versuchen. Es werden mehrere Führungen angeboten, unter anderen auch im Hochofen 5, von dessen Spitze aus man einen kilometerlangen Blick in die Region hat. Die "Street-Food-Szene" (die vermutlich bodenständigere Kost anbietet, als zur gleichen Zeit der "Insektenkoch" im Dortmunder "U") sorgt dafür, dass die Mägen der Besucher nicht leer bleiben. . Einen besonderen Augenschmaus bietet gewiss das Höhenfeuerwerk um 23 Uhr.

Auch am Duisburger Innenhafen wird die Extraschicht gefahren. Ab 18 Uhr starten im Halbstundentakt Hafenrundfahrten vom Steiger Schwanentor bis zum Binnenschifffahrtsmuseum. Es werden ebenfalls im Halbstundentakt Architekturführungen angeboten, und natürlich haben die Museen an diesem Tag bis in die Nachtstunden hinein geöffnet. Verschiedene Musikgruppen laden zum Verweilen oder auch Tanzen ein.

Und wer nach dem Höhenfeuerwerk im Landschaftspark noch das musikalische Feuerwerk um Mitternacht am Innenhafen erleben möchte, könnte das dank der Shuttle-Verbindungen vielleicht noch schaffen.

Im Ruhrorter Schifffahrtsmuseum soll in der Extraschicht das Duisburger Hafenjubiläum (300 Jahre) besonders berücksichtigt werden. Die Improvisationstheatergruppe "Rhein-Flipper" zeigt von 20.15 bis 23.15 Uhr in einer Reihe von halb-improvisierten Szenen die (mögliche) Lebensplanung, Träume und Hoffnungen der Schiffer. Neben einer Licht- und Soundshow sowie Impro-Theater zum Mitmachen werden natürlich auch mehrere Museumsführungen angeboten.

Zum ersten Mal beteiligt sich ThyssenKrupp an der Extraschicht. Unter dem Motto "Erlebnis Stahl" wird den Besuchern die Möglichkeit gegeben, mal ein "brummendes Stahlwerk" zu erleben, wie es Markus Micken gestern sagte, der bei ThyssenKrupp den Bereich Sicherheit und Dienstleistungen leitet. Angeboten werden zum einen Rundtouren per Bus über das 9,5 Quadratmeter große Werksgelände (Einstieg Kaiser-Wilhelm-Straße/ Ecke Franz-Lenze-Straße). Dafür wird ein Shuttle-Service mit 15 Fahrzeugen eingerichtet. Außerdem wird ein historischer Salonwagen aus der Garage auf die Schienen gesetzt. Ein- und Ausstiegsmöglichkeit ist ausschließlich der Bahnsteig im Landschaftspark Duisburg-Nord. Von dort aus geht der einstündige Ausflug auf August Thyssens Spuren über das weitläufige Werksgelände der Stahlproduktion. In gemächlichem Tempo ermöglicht der Weg über die Schiene ungewöhnliche Blickwinkel auf Hochöfen, Stahlwerke und Hafen. Wegen des erwarteten hohen Andrangs kommt neben dem Salonwagen des Gründungsvaters ein weiterer Nostalgiewagen von ThyssenKrupp zum Einsatz. Aus Sicherheitsgründen dürfen Passagiere weder die Busse noch die Salonwagen verlassen.

(pk)
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