Mehr Investments bei Gewerbeimmobilien Metropole Ruhr hängt auf der Expo Real Düsseldorf und Köln ab

Duisburg/München · Der Immobilienmarkt Ruhr hängt Düsseldorf und Köln ab, hieß es am Dienstag auf der Messe Expo Real in München. Duisburg hat daran durchaus seinen Anteil.

Die Delegation aus Duisburg auf der Expo Real in München: Oberbürgermeister Sören Link kehrte nach eigener Aussage „mit einem breiten Lächeln“ zurück ins Ruhrgebiet.

Die Delegation aus Duisburg auf der Expo Real in München: Oberbürgermeister Sören Link kehrte nach eigener Aussage „mit einem breiten Lächeln“ zurück ins Ruhrgebiet.

Foto: GFW/Frank Elschner

Der Immobilienmarkt Ruhr und eine neue digitale Investplattform für die Metropole Ruhr standen am Dienstag im Mittelpunkt. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Ein Investmentvolumen von 3,5 Milliarden Euro auf dem Markt für Gewerbeimmobilien im Ruhrgebiet bedeutet einen neuen Umsatzrekord. Damit habe die Region A-Standorte wie Düsseldorf (2,4 Milliarden Euro), Köln (2,15 Milliarden) und Stuttgart (2,0 Milliarden) deutlich überholt, teilte die Business Metropole Ruhr GmbH am Rande der Messe mit.

Dass gelegentlich auch ruhrgebietsweit gedacht werden muss, hat Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link erkannt. Gerade in Gesprächen mit ausländischen Investoren – zum Beispiel aus China – werde man als Stadt wie Duisburg allein aufgrund der Größenordnung nicht richtig wahrgenommen und fliege sozusagen „unter dem Radarschirm“. Als Metropole Ruhr hingegen sehe das schon ganz anders aus.

Das Modell von Mercator One: Stararchitekt Hadi Teherani hat das Objekt konzipiert, das im Herbst 2019 eröffnet werden soll.

Das Modell von Mercator One: Stararchitekt Hadi Teherani hat das Objekt konzipiert, das im Herbst 2019 eröffnet werden soll.

Foto: DEVARIO Mercator One GmbH amp; C

„Mit einem breiten Lächeln im Gesicht kehre ich aus München zurück“ – so lautete denn auch Links Fazit. Für Duisburg sei die Messe „noch dynamischer als in den Vorjahren“ gewesen. „Wir spüren derzeit eine hohe Nachfrage insbesondere von ausländischen Investoren. Gerade im Bereich der Büroimmobilien ist Duisburg gefragter denn je – nicht zuletzt aufgrund der Lagegunst. Die sehr gute Erreichbarkeit per Straße, Schiene, und Flugzeug macht Duisburg für Ansiedlungen attraktiv.“

So soll der Bereich mit den Gewerbflächen des „Friedrich-Parks“ zwischen Marxloh und Walsum einmal aussehen.

So soll der Bereich mit den Gewerbflächen des „Friedrich-Parks“ zwischen Marxloh und Walsum einmal aussehen.

Foto: Stahm Architekten

Ralf Meurer, Chef der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GFW) und Planungsdezernent Carsten Tum lobten, dass die Gespräche deutlich konkreter geworden seien. Das liege vor allem daran, dass viele der Duisburger Projekte schon fortgeschritten seien. Neue Unternehmensimmobilien auf einer kleinteilig vermarkteten ehemaligen Industriebrache wie beim „Friedrich-Park“ seien im Trend und hätten gute Zukunftschancen.

Wie gut der Standort Duisburg inzwischen eingeschätzt wird, zeigt auch das „Mercator One“-Projekt am Hauptbahnhof. Die Baugrube für das 97 Meter lange, 16 Meter breite und 28 Meter hohe Gebäude ist bereits ausgehoben. Auch ohne nennenswerte Vorvermietungsquote investiert Torsten Toeller, Inhaber der „Fressnapf“-Kette, hier 30 Millionen Euro.

Gespräche mit Interessenten aus der Immobilienbranche für die Entwicklung der „Duisburger Freiheit“ soll es in München bereits gegeben haben – konkrete Ergebnisse hatte ohnedies noch niemand erwartet. Zu frisch war der Kauf des Geländes von Unternehmer Kurt Krieger durch die Gebag, als dass sich Investoren darauf schon hätten intensiv vorbereiten können.

In welchen Dimensionen – auch zeitlich – gedacht werden muss, brachte jetzt Alexander Kranki, Vorsitzender des Unternehmervereins „Wirtschaft für Duisburg“ zum Ausdruck: „Ein Stadtquartier entwickelt man nicht für die nächsten zehn Jahre, sondern für die nächsten 100.“ Es müsse das Prinzip gelten: Gut vor schnell. „Wir müssen jetzt auch aufpassen, daraus wirklich etwas Tolles zu machen.“ Dabei setzt er auf die Zustimmung der Duisburger: „Weil die Fläche jetzt der Spekulation entzogen ist, haben wir in Duisburg das Heft des Handelns wieder in der Hand und können zu einer Lösung kommen, die breite Unterstützung in der Stadtgesellschaft findet“, meint Kranki. OB Link erklärte, er sei von vielen Teilnehmern aus der Immobilienbranche dazu beglückwünscht worden, dass die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gebag das Gelände der „Duisburger Freiheit“ gekauft habe. „Dafür nehmen wir uns nun auch die nötige Zeit, um eine qualitativ hochwertige Entwicklung zu realisieren“, sagte er. Die Gebag sei dafür der „goldrichtige Partner“. Das wird Gebag-Chef Bernd Wortmeyer freuen, der seinerseits betonte: „Das braucht seine Zeit.“

Für Duisburgs neuen Wirtschaftsdezernenten Andree Haack war es die erste Expo Real in seiner neuen Funktion. Er machte sich in den Tagen in München mit vielen Akteuren der Branche bekannt und muss nun in den nächsten Wochen und Monaten die Kontakte ausbauen, um die vielen Projekte erfolgreich weiterzuführen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort