Duisburg Ex-Klinikchef erneut auf der Anklagebank

Duisburg · Der Ex-Geschäftsführer des Klinikums Duisburg sitzt erneut auf der Anklagebank. Am Montag begann vor dem Duisburger Landgericht gegen ihn, den ehemaligen Leiter der EDV-Abteilung des Klinikums und sechs Unternehmer ein Verfahren wegen Untreue und Betrugs.

 Der Ex-Geschäftsführer des Klinikums Duisburg sitzt erneut auf der Anklagebank.

Der Ex-Geschäftsführer des Klinikums Duisburg sitzt erneut auf der Anklagebank.

Foto: dapd, dapd

Dabei geht es um einen Gesamtschaden in Höhe von rund 2,6 Millionen Euro. Auch knapp sechs Jahre nach der fristlosen Kündigung des ehemaligen Geschäftsführers ist das gerichtliche Nachspiel noch nicht abgeschlossen. Diesmal geht es vor allem um Untreue. Der Ex-Klinikchef und der ehemalige Leiter der EDV-Abteilung sollen im Zeitraum von 2003 bis 2007 unter anderem völlig überalterte Hardware gekauft haben, die den in den Büchern ausgewiesenen Preis längst nicht mehr wert war. Außerdem sollen die beiden Angeklagten mit Firmen Wartungsverträge für die Server des Klinikums abgeschlossen haben, die der Hersteller bereits garantierte und die damit sinnlos waren. Was die beiden Angestellten persönlich von diesen Geschäften hatten, soll das Verfahren klären. Denn mit den beiden ehemaligen Klinikum-Angestellten sitzen sechs Inhaber verschiedener privater Unternehmen auf der Anklagebank, die an den Geschäften beteiligt waren.

Doch gegen die beiden ehemaligen Klinikums-Mitarbeiter stehen noch weitere Anschuldigungen im Raum. So soll sich der Ex-Geschäftsführer zwei teure Dienstwagen geleistet haben, die ihm laut Vertrag in dieser Finanzhöhe gar nicht zugestanden hätten. In der Anklageschrift ist hier von zweimal 24.000 Euro die Rede. Hinzu kommen angeblich unberechtigt beschaffte Tantiemen in Höhe von 308.000 Euro.

Doch auch der EDV-Leiter soll unmittelbar profitiert haben. Beispielsweise durch die Auszahlung von Überstunden, die nie geleistet worden sein sollen, die der Ex-Geschäftsführer aber abgezeichnet haben soll. Der Schaden für das Klinikum: 40.000 Euro. Allein die Verlesung der Anklageschrift nahm gestern großen Raum ein. Insgesamt sind zunächst einmal elf Verhandlungstage angesetzt.

Bereits im Dezember 2011 war der ehemalige Geschäftsführer des Klinikums zur Zahlung von mehr als 377.000 Euro nebst Zinsen an seinen ehemaligen Arbeitgeber verurteilt worden. Die Berufung dagegen hatte er wegen Aussichtslosigkeit vor dem Oberlandesgericht zurückgezogen.

(RP/jco)
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