Duisburg Evonik zahlt für Tiger statt für Kunst

Duisburg · Mit zwei Millionen Euro unterstützt der Evonik-Konzern das neue Tiger-Freigehege im Duisburger Zoo. Die neue Anlage soll auch die Zucht von Tigern ermöglichen. Das Geld hatte Evonik ursprünglich in die Küppersmühle stecken wollen.

Tiere in ihrer natürlichen Umgebung erleben - dafür ist der Duisburger Zoo bekannt. Nun kommt ein weiteres Highlight hinzu: die Vergrößerung des Tigergeheges. So soll eine möglichst artgerechte Haltung der Tiere erreicht werden. Sponsor und Mitstreiter des Zoos in Sachen Artenschutz wird Evonik sein. Der Konzern stellt fast zwei Millionen Euro für das Projekt zur Verfügung. "Die Erweiterung des Tigergeheges in Duisburg ist ein wichtiger Teil der weltweiten Bemühungen zum Schutz Sibirischer Tiger" , erklärte Zoodirektor Achim Winkler, "Es leben nur noch etwa 450 Tiger in freier Wildbahn. Wir freuen uns, dass Evonik uns hier unterstützt." Wenn alles gut geht, wird das Projekt auch zur Erhaltung der Art beitragen, denn sobald das neue Gehege fertig ist, soll hier eine Tigerfamilie entstehen.

Der Entwurf für die neue Tigeranlage basiert auf der Idee, den ursprünglichen Lebensraum des Sibirischen Tigers möglichst naturgetreu nachzubilden. Zukünftig wird das Tigergehege aus zwei unterschiedlichen großen Flächen gebildet, die nach Bedarf auch getrennt werden können. Das alte Gehege wird hierbei in den Bau des neuen mit einbezogen.

Eingegrenzt werden diese durch fünf Meter hohe (Kunst-)Felswände, Glasscheiben und Wassergräben. Dazu wird noch ein zweistöckiges Besucherhaus für gute Ausblicke sorgen. Um den Startschuss für dieses wichtige Projekt zu geben, trafen sich gestern Evonik-Vorstandschef Klaus Engel, zoologischer Direktor des Zoo Duisburg, Achim Winkler und Aufsichtsratsvorsitzender Hans-Werner Tomalak im Beisein von Oberbürgermeister Sören Link, um den Vertrag, sowohl für das Gehege, als auch für die Entstehung des neuen "Evonik-Zoo-Labors" zu unterzeichnen, in dem künftig die jüngeren Besucher des Zoos noch mehr über die Tierwelt erfahren können. Der im Mai 80 Jahre alt werdende Zoo bringe "den Besuchern die Welt der Tiere näher und ist so ein idealer Lernort", so Evonik Chef Engel, der, da er in Duisburg aufgewachsen ist, eine besondere Verbundenheit zu dem Projekt fühle.

Der mit rund 33 500 Mitarbeitern und in mehr als 100 Ländern weltweit aktive Industriekonzern unterstützt den Bau des 1600 m² großen Tiergeheges mit finanziellen Mitteln, die ursprünglich für den Erweiterungsbau des Duisburger Museums Küppersmühle gedacht waren. Da dieser Bau nicht wie vorgesehen von der Gebag realisiert wurde, hat sich Evonik entschlossen, die Fördersumme zu einem anderen Zweck den Duisburger Bürgern zukommen zu lassen. Besucher des Zoo Duisburg können sich also schon darauf freuen, den Tiger El-Roi (neun Jahre) und das noch folgende Tigerweibchen nach Vollendung der Bauarbeiten im Jahr 2015, von mehreren Ebenen aus beobachten zu können.

(RP)
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