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Europawahl Parteien werben mit Prominenz für den 26. Mai

Duisburg · SPD-Spitzenkandidatin Katharina Barley war schon da, CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer kommt noch. Mit Prominenz versuchen die Parteien, die Duisburger für die Europawahl zu motivieren.

 Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer wird am 15. Mai auf dem König-Heinrich-Platz eine Rede halten.

Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer wird am 15. Mai auf dem König-Heinrich-Platz eine Rede halten.

Foto: dpa/Paul Zinken

Kennen Sie Jens Geier, Terry Reintke oder Dennis Radtke? Sicher, an den Wahlplakaten sind die Gesichter zu sehen, aber persönlich kennen die meisten die hiesigen Vertreter im EU-Parlament gar nicht. Das ist auch nur schwer möglich: Zum einen kommen sie gar nicht aus Duisburg, zum andern ist ihr Zuständigkeitsgebiet riesengroß. Der Essener Jens Geier (SPD), seit 2009 Europa-Parlamentarier, erklärte bei einem seiner jüngsten Besuche in Duisburg, sein Wahlkreis reiche von Essen-Kray bis zur niederländischen Grenze mit insgesamt rund zwei Millionen Menschen. Der gebürtiger Wattenscheider Gewerkschaftssekretär Dennis Radtke (CDU) ist seit 2017 im EU-Parlament, die Frauenrechtlerin Terry Reintke (Grüne) aus Marl seit 2014. Sie alle stehen auf dem Wahlzettel, der vermutlich so lang ist wie noch nie: Auf 96 Zentimetern treten insgesamt 40 Parteien und Gruppierungen an. Das reicht von etablierten und bekannten Parteien bis hin zur Tierschutzpartei, „Volksabstimmung“, „Sozialistische Gleichheitspartei, Vierte Internationale“, „III. Weg“, „Liebe“, „Menschliche Welt“, „ÖkoLinX“, „Gesundheitsforschung“ oder „Volt“.

Mit Katharina Barley war die EU-Spitzenkandidatin der SPD bereits Mitte April in Duisburg, diskutierte in der Mercatorhalle und verteilte rote Rosen in der City. Am Samstag, 18. Mai, wird auch die CDU mit Prominenz aufwarten: Die Bundesvorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer wird auf dem Köng-Heinrich-Platz eine wahlkämperische Rede halten. Ab 13.30 Uhr soll eine Live-Band die Passanten anlocken, bevor „AKK“ dann gegen 15 Uhr an Mikrofon geht.

 Im April verteilte SPD-Spitzenkandidatin Katarina Barley rote Rosen auf der Königstraße.

Im April verteilte SPD-Spitzenkandidatin Katarina Barley rote Rosen auf der Königstraße.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Bei der Europawahl 2014 ging in Duisburg noch längst nicht jeder zweite Wahlberechtigte an die Urne. Dennoch war die Beteiligung von 42,6 Prozent wegen der damals gleichzeitig stattfindenden Kommunalwahl satte neun Prozentpunkte höher als noch 2009. Heinz-Günter Clasen, Vorsitzender des Duisburger Kreisverbandes der Europa-Union, ruft zur Wahl auf: „Demokratie ist nicht einfach. Aber das erwarte ich auch nicht. Ich erwarte aber auch keine einfachen Lösungen der Politiker. Dazu sind die Probleme zu komplex. Insofern leuchten bei mir bei „einfachen Antworten“ immer Warnlampen. Und ja, manchmal möchte auch ich der einen oder anderen Partei einen Denkzettel verpassen. Aber dafür sind Wahlen völlig ungeeignet.“ Beim Parlamentarischen Europa-Abend des Unternehmerverbandes unterstrich dessen Hauptgeschäftsführer Wolfgang Schmitz am Montagabend die Bedeutung der Wahl für den Mittelstand. Einig waren sich alle Teilnehmer, dass europafeindliche Rechtspopulisten so auch eine Gefährdung für die Wirtschaft darstellten.

Duisburg ist in 380 Wahlbezirke eingeteilt. Davon sind 323 für die Urnenwahl und 57 für die Briefwahl vorgesehen. Die Wahlbenachrichtigungen sind alle verschickt, die Briefwahl kann noch bis zum 24. Mai auch online beantragt werden.  Briefwahlstellen sind in den jeweiligen Bezirksämtern und bei der Stabsstelle für Wahlen in Homberg, In den Haesen 84.

Im Einsatz sind wieder rund 3000 ehrenamtliche Wahlhelfer, die ein sogenanntes „Erfrischungsgeld“ bekommen. Wahlvorsteher und ihre Stellvertreter erhalten jeweils 50, Beisitzer 40 Euro.

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