Wahlschlappe der SPD in Duisburg Ratlosigkeit in der einstigen roten Hochburg

Meinung | Duisburg · Der Absturz der Sozialdemokraten in ihrer einstigen Hochburg Duisburg traf die SPD nicht unvorbereitet.

 Die Uhren bei den Wählern in Duisburg ticken anders: SPD-Parteichef Ralf Jäger und OB Sören Link sind enttäuscht.

Die Uhren bei den Wählern in Duisburg ticken anders: SPD-Parteichef Ralf Jäger und OB Sören Link sind enttäuscht.

Foto: Arnulf Stoffel (ast)

Bei Gesprächen am Infostand auf der Straße und in Diskussionsveranstaltungen habe man gespürt, dass man mit Personal und Themen bei den Menschen einfach nicht mehr durchdringe, sagte der SPD-Landtagsabgeordnete Rainer Bischoff. Die einst stolze Partei, die in unserer Stadt jahrzehntelang absolute Mehrheiten holte und auf keine Koalitions- oder Kooperationspartner angewiesen war, vereint nun noch gerade einmal rund ein Viertel der Wählerstimmen für sich. Ein „Weiter so“, dürfe es nicht mehr geben, sagte Fraktionschef Bruno Sagurna. Insgesamt überwog am gestrigen Abend nicht nur Frust, sondern auch pure Ratlosigkeit bei den Genossen.

Zu den Verlierern in Duisburg gehört auch die CDU. Klimaschutz zählt in den Augen der Wähler nicht zu den Kernkompetenzen der Christdemokraten. Die Grünen waren von der Höhe ihrer Zugewinne selbst überrascht und werden in Duisburg künftig noch selbstbewusster auftreten. Die starke AfD profitierte wohl in erster Linie von Protestwählern, von „Wutbürgern“, die den anderen Parteien nicht mehr vertrauen.

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