Duisburg Erster Schritt zum großen Wurf

Duisburg · In etwa drei bis vier Wochen werden die Bürger über die Bahnhofplatte gehen können. Sie wird provisorisch hergerichtet, bis in etwa zwei Jahren die endgültige Lösung umgesetzt werden soll.

 OB Sören Link, Planungsdezernent Carsten Tum und Stadtdirektor Dr. Peter Greulich rückten gestern schon einmal probeweise den Zaun von der Betonplatte am Bahnhof zur Seite.

OB Sören Link, Planungsdezernent Carsten Tum und Stadtdirektor Dr. Peter Greulich rückten gestern schon einmal probeweise den Zaun von der Betonplatte am Bahnhof zur Seite.

Foto: Probst, Andreas

21 Magnolien für die 21 Toten der Duisburger Loveparade-Katastrophe — sie werden das optische Highlight auf einer Betonfläche vor dem Hauptbahnhof sein, die in den kommenden Wochen provisorisch gestaltet und für die Öffentlichkeit freigegeben wird. Mit großem Tross gab OB Sören Link gestern quasi den Startschuss für die Übergangslösung, während im Hintergrund ein kleiner Bagger emsig am Beton kratzte.

Seit Monaten ist die Fläche eingezäunt, die durch die Überdeckelung der A 59 entstanden ist. Aus den zunächst landschaftsarchitektonisch durchgeplanten Themeninseln wird nichts, weil die Umsetzung dieser Idee den Kostenrahmen zum Explodieren gebracht hätte. Der Abschied von diesem Vorhaben hat de Stadt locker 200 000 Euro gekostet. Nach dem gescheiterten Innenstadt-Entwickler Oehmke ist es nun an der Reihe von Planungsdezernent Carsten Tum zu zeigen, dass es auch preiswerter geht. 40 000 bis 50 000 Euro will er für eine Zwischenlösung ausgeben, deren hauptsächlicher Inhalt die Angleichung der Platte an das umgebende Straßenniveau ist. Denn bevor nicht die Stolperfallen beseitigt sind, darf keiner über den Beton laufen.

Stadtdirektor Dr. Peter Greulich ist zuversichtlich, dass in drei bis vier Wochen die Zäune abgebaut werden. Bis dahin werden nicht nur die Übergänge "entschärft", sondern am Rande der Platte entlang der Mercatorstraße und des Bahnhofs werden Rasenflächen und saisonal bepflanzte Beete gegen die graue Betonfarbe Akzente setzen. Noch wird geprüft, wo die Mangolienbäume ihren optimalen Standort haben. Damit nicht Autofahrer auf der Platte parken, werden große Steine an den Rändern ausgelegt.

Zwei Jahre lang wird das Provisorium mindestens Bestand haben. Bis dahin wird ein neues Konzept für die endgültige Gestaltung entwickelt, und zwar unter Einbeziehung von Bürgervorschlägen. Carsten Tum hofft, bis 2014 grünes Licht zu haben. Parallel zu diesem Prozess laufen die Vorbereitungen für die Bebauung der Randflächen an der Mercatorstraße. Bekanntlich will das Unternehmen Multi Development seine Hauptverwaltung an der Mercatorstraße bauen. Gegenüber vom Bahnhof ist zudem ein Hotel geplant. Mit der Realisierung wird vermutlich noch vor 2014 begonnen. Das gilt auch für den dann unerlässlichen Umbau der Mercatorstraße.

(RP)
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