Duisburg Erst Sturm, dann vielleicht Schnee

Duisburg · Morgen ein Sturmtief und danach erste Schneefälle – das sagen die Meteorologen für Duisburg voraus. In jedem Fall aber bleibt es ziemlich kalt. Die Wirtschaftsbetriebe Duisburg sind für alle Eventualitäten gerüstet.

Morgen ein Sturmtief und danach erste Schneefälle — das sagen die Meteorologen für Duisburg voraus. In jedem Fall aber bleibt es ziemlich kalt. Die Wirtschaftsbetriebe Duisburg sind für alle Eventualitäten gerüstet.

Laut aktueller Wetterprognosen soll im Verlauf des Freitags der erste Schnee in diesem Winter auf Duisburg rieseln. Durch Regenfälle in der Nacht von Donnerstag auf Freitag und Temperaturen knapp unter 0 Grad Celsius muss zudem mit glatten Straßen gerechnet werden — warnen die Meteorologen. Damit der Berufsverkehr trotzdem möglichst ungestört fließen kann, stehen die Wirtschaftsbetriebe Duisburg quasi Gewehr bei Fuß. "Wir haben in den vergangenen Tagen schon Kontrollfahrten gemacht und an besonders exponierten Lagen, beispielsweise an Brücken, vorsorglich gestreut", so Unternehmenssprecherin Silke Kersken.

Ab einer nächtlichen Temperatur von zwei Grad plus bereiten sich 96 Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe darauf vor, die Straßen zu räumen oder zumindest prophylaktisch zu streuen. Bei Schneefall rücken sie in Zwei-Stunden-Schichten mit dem gesamten Fuhrpark, der aus 20 Großstreuern für Straßen und Fahrbahnen, 26 Kleinstreuern für Zu-, Geh- und Radwege sowie 28 Kolonnenwagen besteht, aus.

Dienstbeginn ist immer um 5 Uhr morgens. Da das Straßennetz in Dringlichkeitsstufen unterteilt ist, werden zunächst die Hauptstraßen, später Nebenstraßen geräumt. Dennoch bleibt ein Großteil des gefallenen Schnees liegen. "Lediglich 40 Prozent aller Duisburger Straßen werden vom Winterdienst betreut", so Silke Kersken. In reinen Wohnsiedlungen bliebe, wenn sie denn vorhanden ist, die weiße Decke auf den Straßen erhalten.

Für die Schneeräumung und das Streuen auf den Gehwegen sind die Eigentümer der angrenzenden Häuser grundsätzlich selbst verantwortlich. Damit Fußgänger den Bereich gefahrlos passieren können, muss über Nacht gefallener Schnee werktags bis 7 Uhr, sonn- und feiertags bis 9 Uhr beseitigt werden. Schneit es tagsüber (zwischen 7 und 20 Uhr) müssen die Hauseigentümer zur Schneeschaufel greifen, sobald der Niederschlag aufhört und dafür sorgen, dass auf dem Gehweg eine ausreichend breite geräumte Spur zur Verfügung steht. Zu den gleichen Zeiten muss auch eventuell entstandene Glätte beseitigt werden. Der Einsatz von Streusalz ist dabei im Normalfall untersagt. "Man sollte abstumpfende Materialien wie Sand, Granulat oder Sägespäne benutzen", rät Silke Kersken. Nur bei Gefahr durch Blitzeis, beispielsweise auf Treppenstufen, darf zum Salz gegriffen werden.

Mieter, die in Baugesellschaftswohnungen leben, sind selbst für den Winterdienst auf den angrenzenden Gehwegen verantwortlich. "In den alten Mietverträgen sind das in der Regel die Mieter im Parterre. In neueren Verträgen ist festgelegt, dass jeder mal dran ist", sagte Adriana Bongard-Fuchs, Pressesprecherin der Gebag. "Wenn keine Einigung zwischen den Mietern erzielt werden kann, kommen wir ins Spiel und bestellen einen Dienst bei den Service-Betrieben Duisburg", so Bongard-Fuchs. Gerade für gehbehinderte Senioren stellen vereiste Gehwege und unüberwindbare Schneehügel eine besondere Belastung dar. Alltägliche Einkäufe sind für ältere Menschen bei dieser Witterung häufig nicht möglich. Hilfe bietet ihnen der Menü-Service der Malteser. "Der Gang in den Supermarkt oder die Gaststätte ist oft tagelang nicht möglich", so Dagmar-Schmitz, Leiterin des Malteser-Menüservice im Ruhrgebiet (www.malteser-essen.de). Damit die Senioren trotzdem gut verpflegt sind, seien die 20 Fahrzeuge des Menü-Bringdienstes täglich, auch bei Schnee und Eis, im Einsatz, um die Essen pünktlich auszuliefern.

Der Winterdienst der Wirtschaftsbetriebe ist planmäßig bis Mitte März in Bereitschaft. "Wenn es länger dauert, sind wir natürlich da", so Kersken. 8300 Tonnen Streusalz stehen während dieser Periode in diesem Winter zur Verfügung. Zum Vergleich: Im vorigen Winter wurden von den 10 000 Tonnen eingelagerten Salzes gerade mal 6200 Tonnen verbraucht. Im Jahr davor allerdings, da gab es erhebliche Lieferprobleme überall in der Bundesrepublik. Aber das ist ja Schnee von gestern...

(RP)
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