Duisburg Erst Hallenabriss, dann Outlet Center

Duisburg · Der geplante Abriss der Rhein-Ruhr-Halle und das neue Factory Outlet Center (FOC) in Hamborn standen am Donnerstag im Ausschuss für Wirtschaft, Stadtentwicklung und Verkehr auf der Tagesordnung.

Nach Berechnungen des IMD lägen die Sanierungsaufwendungen für Rhein-Ruhr-Halle inklusive einer energetischen Erneuerung bei rund 23,5 Millionen Euro.

Zudem hat der Regierungspräsident die Stadt aufgefordert, die Zuschüsse für Mehrzweckhallen zu verringern. Als Ersatz für die Rhein-Ruhr-Halle wurde daher eine Vierfach-Sporthalle am Standort Kampstraße beschlossen. Sie soll im Frühjahr 2011 fertig gestellt sein. Zeitgleich kann dann mit dem Abriss der Rhein-Ruhr-Halle begonnen werden.

Eine Prüfung des IMD aus betriebswirtschaftlicher Sicht der Grundstücke Rhein-Ruhr-Halle (41 700 Quadratmeter), ehemaliges Stadtbad (5760 Quadratmeter) und ehemaliger Bolzplatz (4800 Quadratmeter) kommt zu dem eindeutigen Schluss, dass Wohnen und Gewerbe hier nicht in Frage kommen.

Stattdessen sei ein Factory Outlet Center mit maximal 25 000 Quadratmeter Einzelhandelsfläche und Parkhaus aus wirtschaftlicher Sicht für die Stadt die beste Lösung. Eine Verträglichkeitsanalyse bezüglich der Auswirkungen auf den Einzelhandel, ein Verkehrsgutachten und das Einzelhandels- und Zentrenkonzept bestätigten die Machbarkeit eines Factory Outlet Centers.

Auslauf und Überschuss

Beim Factory Outlet soll es in Hamborn um Bekleidung, Schuhe, Haushaltswaren, Präsente, Gastronomie und Sportartikel gehen. Dabei sollen in erster Linie Auslaufmodelle, Zweite-Wahl-Produkte, Überschussproduktionen und ähnliches verkauft werden. Zu einer eingehenden inhaltlichen Auseinandersetzung kam es gestern im Wirtschaftsausschuss nicht mehr. Heiko Blumenthal (SPD) erinnerte daran, dass die Verwaltung erst einmal genauen Aufschluss über den Sanierungsstand der Rhein-Ruhr-Halle geben sollte.

Thomas Susen (CDU) plädierte dagegen dafür, das Verfahren auf den Weg zu schicken. Auch Hermann Dierkes (Linke) meinte, ein so wichtiges Vorhaben sollte die Politik nicht unnötig verzögern. Allerdings müsse die weitere Prüfung ergebnisoffen sein.

Da der Ausschuss gestern trotz über dreistündiger Debatte mit zahlreichen Fensterreden in seiner Tagesordnung nicht so recht voran kam, verständigte man sich erst einmal auf eine weitere Lesung. Die soll in einer Sondersitzung des Ausschusses stattfinden, die noch vor der Ratssitzung am 22. März über die Bühne gehen muss.

(RP)
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