Duisburg Erotik-Messe: Plakate sorgen für Ärger

Duisburg · Erotikmessen gibt es mittlerweile (fast) wie Sand am Meer. Doch auch Strand ist nicht jedermanns Sache. "Muss das denn sein", beschwerte sich jetzt ein RP-Leser an unserem "Heißen Draht". In der Homberger Glückaufhalle beginnt am Freitag die – laut Veranstalter – "heißeste Erotik-Messe des Jahres". Vor allem die aggressive Plakatierung für die dreitägige Messe sei ein Ärgernis, so der Anrufer – nicht nur für ihn, sondern auch für viele seiner Bekannten.

Erotikmessen gibt es mittlerweile (fast) wie Sand am Meer. Doch auch Strand ist nicht jedermanns Sache. "Muss das denn sein", beschwerte sich jetzt ein RP-Leser an unserem "Heißen Draht". In der Homberger Glückaufhalle beginnt am Freitag die — laut Veranstalter — "heißeste Erotik-Messe des Jahres". Vor allem die aggressive Plakatierung für die dreitägige Messe sei ein Ärgernis, so der Anrufer — nicht nur für ihn, sondern auch für viele seiner Bekannten.

Veranstalter Axel Gerdewischke ist solche Beschwerden gewohnt. "Sie kommen immer mal wieder vor", sagte er gestern. Doch die Plakate, die seit Wochen nicht nur in Duisburg, sondern in der ganzen Region hängen, hält er für harmlos. Die Frau, die darauf zu sehen sei, so Gerdewischke, "verhüllt mehr als sie zeigt. Das regt die Phantasie der Leute an".

Gutes Geschäft für die Stadt

Das Bezirksamt Homberg / Ruhrort / Baerl sieht keinen Verstoß gegen die guten Sitten. Schließlich sei die Messe nur für Erwachsene zugänglich. "Für uns ist das ein reines Geschäft", erläuterte gestern Doris Nielert-Browatzki, die im Bezirksamt für die Vermietung der Glückaufhalle zuständig ist. Weil für die Messe umfangreiche Auf- und Abbauarbeiten nötig sind, buchen die Veranstalter die Halle gleich für fünf Tage.

Gegen die Plakate hat die Stadt aber doch etwas: Nicht weil sie anstößig seien, sondern weil für die Plakatierung keine Erlaubnis eingeholt worden sei. Schon vor zehn Tagen habe das Bezirksamt bei der Deutschen Städte Medien GmbH (DSM, bei ihr müssen Veranstalter Plakatierungen anmelden) wegen der Plakate angefragt. Daraufhin habe die DSM die Veranstalter aufgefordert, die Werbeträger zu entfernen — ohne Erfolg. Deshalb wurde nun ein Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen die Messemacher eingeleitet. Ihnen drohe ein Bußgeld von 100 bis 250 Euro. Die DSM teilte gestern mit, den Veranstaltern sei nochmals aufgetragen worden, die Plakate bis heute Mittag abzunehmen.

Axel Gerdewischke zeigt sich von Homberg dennoch angetan: "Die Halle ist sehr schön und die Zusammenarbeit mit der Verwaltung klappt gut." Und bei den Hombergern und ihren Nachbarn scheint ein Interesse an nackten Tatsachen in erheblichem Maße vorhanden zu sein. Schließlich findet die Erotikmesse schon zum zweiten Mal in der Glückaufhalle statt. Eins ist klar, so Gerdewischke: "Wenn wir beim ersten Mal nicht zufrieden gewesen wären, dann wären wir jetzt nicht erneut in Homberg."

(RP)
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