Innenstadt Kants Gärtner wollen aktiv bleiben

Viele Duisburger machen sich ein Bild vom umgestalteten Kantpark. Kants Gärtner haben schon weitere Pläne und wollen nun auch Fledermauskästen aufhängen.

 In der Ruhe liegt die Kraft: Ein Bürger schaut sich das Treiben beim Eröffnungsfest im Kantpark an.

In der Ruhe liegt die Kraft: Ein Bürger schaut sich das Treiben beim Eröffnungsfest im Kantpark an.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Heinz Kuhlen hat seinen Frieden mit der Neugestaltung des Kantparks gemacht. Auch wenn für ihn einfach zuviel Bäume weichen mussten, um den Park lichter und heller erscheinen zu lassen. „120 stattliche Bäume wurden gefällt, da sind die kleineren und die gerodeten Büsche noch nicht mitgezählt“, gab der Naturexperte zu bedenken.

Immerhin sollen 30 Bäume neu angepflanzt werden und die Baumvielfalt („Im Park gibt es 56 verschiedene Baumarten“) bleibt auch erhalten. Klar, dass der engagierte Naturschützer bei der Wiedereröffnung des Kantparks am Samstag, genau wie zahlreiche interessierte Bürger, zugegen war und nach der offiziellen Eröffnung durch den OB den neu geordneten Stadtpark in Augenschein nahm.

Dass der Park ausgerechnet am Samstag, dem „Tag der Städtebauförderung“ eröffnet wurde, ist kein Zufall. Immerhin wurde die Umgestaltung zum großen Teil aus Mitteln des Städtebau-Förderungsprogramms finanziert. Sören Link freute sich, dass der Park nun an die Duisburger zurückgegeben werden konnte: „Die Umgestaltung hat zwar lange gedauert, aber der Unterschied ist schon deutlich, das ist ein Riesenschritt für Duisburg.“ Im Blick hatte er dabei auch die sich noch im Umbau befindliche Friedrich-Wilhelm-Straße, von der es nach der Fertigstellung einen architektonisch gelungenen Übergang zum Park geben wird.

Der OB vergaß auch nicht das Engagement der ehrenamtlich tätigen Kant-Gärtner zu erwähnen, die seit Jahren mit „Kants Garten“ und viel Herzblut und Arbeitskraft einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dass der Park im Zentrum Duisburgs bei der Bevölkerung einen hohen Stellenwert genießt. Dorothee Zschocke gab das Kompliment umgehend zurück: „Dass eine Stadtverwaltung ihren Bürgern die Freiheit gibt und sie einfach nur machen lässt, ist auch nicht selbstverständlich. Das ist schon ein Glücksfall.“ Was aus diesem Glücksfall geworden ist, ist derzeit auf dem Areal zwischen dem Café Museum und dem neu angelegten Spielplatz zu bewundern. Das große Staudenbeet steht in voller Blüte, die Kleintiere des dort angebrachten Insektenhotels haben direkt vor ihrer Tür ein kleines Paradies.

Florian Mänz vom mit der Umgestaltung beauftragten Berliner Architekturbüro Vogt war am Samstag ebenfalls vor Ort: „Wir haben bei der Neugestaltung auch viele Bürgerwünsche berücksichtigt. Dazu gehörte eine andere Wegführung und eine Aufhellung des Parks.“ Viele versteckte und nicht einzusehende Plätze und Ecken sind verschwunden, der rund 70 Hektar große Park ist klarer strukturiert und nach allen Seiten spürbar offener geworden.

Ins Blickfeld fällt dabei direkt der als Hauptachse zwischen dem südlichen und dem nördlichen Parkbereich gedachte breite Weg, der über die nach dem Umbau boulevardähnliche Friedrich-Wilhelm-Straße die Verbindung zur Innenstadt herstellen soll. Die Arbeiten im Park waren schwieriger als gedacht. Florian Mänz: „Durch die Bodenbeschaffenheit haben sich die Wurzeln der Bäume flach und weiträumig ausgebreitet, das hat uns gerade beim Schutz der Bäume erhebliche Probleme bereitet und zu der zeitlichen Verzögerung geführt.“

Dorothee Zschocke findet den neugestalteten Park jedenfalls „gelungen“. Und Kants Gärtner wollen weiterhin aktiv bleiben. Allein im letzten Jahr konnten 42 Sträucher, 3000 Stauden und 13.000 Blumenzwiebeln gepflanzt werden. Das war nur durch zahlreiche Spenden und die Unterstützung der Stadt möglich. Das nächste Projekt hat das Team um Dorothee Zschocke auch schon im Auge: „Wir möchte gerne Fledermauskästen aufhängen.“

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