Duisburg Erfahrungen fließen ins Gemälde

Duisburg · Albert Franz Ernst stellt zurzeit im Duisburger Verlagshaus Wohlfahrth aus.

 Albert Franz Ernst (links) und Frank Wohlfahrth vom gleichnamigen Verlag an der Stresemannstraße im Innenhafen.

Albert Franz Ernst (links) und Frank Wohlfahrth vom gleichnamigen Verlag an der Stresemannstraße im Innenhafen.

Foto: Christoph Reichwein

Der Duisburger Künstler Albert Franz Ernst will kein malender Psychiater sein, das Malen ist für ihn kein Ausgleich - so wie andere Ärzte Golf spielen -, sondern ein Muss. Noch bis zum 22. Dezember sind 40 seiner Werke im (seit einigen Tagen ehemaligen) Verlagshaus Wohlfarth an der Stresemannstraße 20-22 am Innenhafen ausgestellt.

Sein Drang, "hinter die Kulissen zu schauen", führte Ernst zunächst zu einer Ausbildung als Optiker und dann zur Promotion als Psychiater. 2001 begriff er beim Besuch einer Ausstellung in Barcelona endgültig, dass er ein geborener Künstler ist. Seine beruflichen Erfahrungen mit Menschen wirken auf seine Werke ein, aber "das Bild malt", denn ähnlich wie bei Patienten bestimmt auch hier das Gegenüber die Richtung. "Ich habe auch schon Bilder kaputtgemalt, als ich selbst darüber verfügen wollte", erzählte er gestern gegenüber der Presse. Seine oft farbstarken Bilder waren zunächst expressionistisch, bis er selbst darin eine unbewusst verborgene Symmetrie nach Art von Mandalas entdeckte. Doch seine Schlüsselwerke verwenden den Text des Schauspiels "Salome" von Oscar Wilde, so leicht gekürzt wie ihn Richard Strauss als Oper vertont hat, auf den Bildern allerdings unleserlich. Daraus stammt auch das Motto der Ausstellung: "Das Geheimnis der Liebe ist größer als das Geheimnis des Todes".

Die tiefgründige und vielschichtige Schau gibt einen guten Überblick über die Schaffensperioden von Albert Franz Ernst. Sie ist geöffnet nach Vereinbarung unter Telefon 0172 2 11 88 22.

Am morgigen Freitag, 15. Dezember, gibt es einen Tag der offenen Tür von 10 bis 16 Uhr.

(hod)
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