Gesundheit Eine Aktion Der Rp Und Des Evangelischen Klinikums Niederrhein Erfahrene und routinierte Operateure

Duisburg · Die Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie am Herzzentrum in Meiderich ist eine der größten Herzchirurgien Deutschlands. Das Team um Prof. Dr. Sabine Däbritz versorgt das gesamte Spektrum angeborener und erworbener Herzerkrankungen.

"Ich muss am Herzen operiert werden!" Eine solche Diagnose bedeutet für jeden Patienten zunächst einmal große Angst und Unruhe. In der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie am Herzzentrum in Meiderich, das zum Klinik-Verbund der Evangelischen Kliniken Niederrhein gehört, erhält er auf alle Fragen individuelle Antworten und schnelle Hilfe. "Leute, die zu uns kommen, haben Angst," erläutert Prof. Dr. Sabine Däbritz, seit Oktober 2008 Chefärztin der Klinik. "Sie sollen sich aufgehoben, gut betreut und kompetent behandelt fühlen." In einer der größten Herzchirurgien Deutschlands versorgt hier das Team um Prof. Däbritz (übrigens die einzige weibliche herzchirurgische Chefärztin Deutschlands) das gesamte Spektrum angeborener und erworbener Herzerkrankungen.

Behandlungsschwerpunkte sind zum Beispiel die Anlage von Herzkranzgefäß-Bypässen, die Chirurgie der großen Gefäße, die Chirurgie der Becken- und Beingefäße und die Koronar- und Herzklappen-Chirurgie. Sowohl an Hauptschlagaderklappen als auch an Einlassklappen (so genannten Mitralklappen) werden Reparaturen vorgenommen, damit dem Patienten der Klappen-Ersatz erspart bleibt. Ein Spezialgebiet der Klinik ist hierbei die Operation über besonders kleine Zugänge (minimal-invasiv). Die Chirurgie der angeborenen Herzfehler im Kindes- und damit auch im Erwachsenenalter ist ein weiteres Spezialgebiet der Chefärztin mit finnisch-deutschen Wurzeln und ihres internationalen Teams. Prof. Däbritz erinnert sich: "Mein jüngster Patient war ein 380 Gramm leichtes Frühgeborenes, der älteste ist über 90 Jahre alt." Darüber hinaus werden in großer Zahl elektrochirurgische Eingriffe durchgeführt zur Behandlung jedweder Art von Rhythmusstörungen (Schlägt das Herz zu langsam, wird ein Schrittmacher eingesetzt, schlägt es zu schnell, bekommt der Patient einen Defibrillator).

Mit jährlich mehr als 3500 herzchirurgischen Eingriffen sind die Operateure sehr erfahren und routiniert. "Es ist die Kombination aus Kompetenz, Empathie und Vertrauen, die den Patienten entspannen lässt", erläutert Prof. Däbritz. "Er merkt, dass sich hier Menschen um ihn kümmern, die sich mit dem, was sie tun, wirklich auskennen. Wir nehmen uns seines Problems an, als wäre es unser eigenes, und legen Wert auf die adäquate Information über seine Krankheit und die individuellen Behandlungsmöglichkeiten."

Das Herzzentrum ist ein Standort mit verschiedenen Spezialisten für ein Organ, das Herz: Herzchirurgen, Kardiologen, Kinderkardiologen, spezielle Narkoseärzte und Radiologen praktizieren die Medizin der kurzen Wege. Eine schnelle interdisziplinäre Zusammenarbeit ist somit gewährleistet. Eine eigene echokardiographische Abteilung auf modernstem technologischen Stand gehört ebenfalls dazu. Der Ultraschall ist eine der wichtigsten nicht invasiven Untersuchungsmethoden des Herzens vor und während einer Operation und bietet die Möglichkeit, einen individuellen Therapieplan für jeden einzelnen Patienten zu erstellen. Auch die Operationsergebnisse lassen sich so schonend und trotzdem exakt kontrollieren. Darüber hinaus steht rund um die Uhr ein komplettes OP-Team für Notfall-Patienten zur Verfügung, denn der Faktor Zeit entscheidet nicht selten über Leben und Tod.

Die Zukunft hat auch hier bereits begonnen: Ein derzeit weltweit lediglich an fünf Standorten praktiziertes, schonendes Verfahren, das sogenannte "NeoChord" (die Reparatur der undichten Mitralklappe ohne Zuhilfenahme der Herz-Lungen-Maschine, also eine Operation am schlagenden Herzen unter Ultraschallkontrolle) führen Prof. Däbritz und ihr Team in zunehmendem Maße durch. "Immer schonendere Verfahren werden Einzug in die Operationssäle halten," erläutert die Expertin. "Für die Patienten bedeutet das wenig Trauma, weniger Blutverlust, schnellere Erholung."

(RP)
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