Duisburg Erdgasverbrauch sinkt um 20 Prozent

Duisburg · Der milde Winter zeigt auch noch danach seine gute Seite: Viele Mieter werden voraussichtlich mit höheren Heizkostenrückzahlungen rechnen können. Zusätzlich sinkt aktuell der Preis für Heizöl.

Duisburg: Erdgasverbrauch sinkt um 20 Prozent
Foto: Kai Remmers

Viele Duisburger Mieter können sich über mehr Geld in der Tasche freuen - allerdings erst im kommenden Jahr. Dann wird sich höchstwahrscheinlich der milde Winter aus den Anfangsmonaten von 2014 in vielen Heizkostenabrechnungen positiv niederschlagen.

Von Januar bis Juli seien die Preise für Heizöl um 5,4 Prozent gesunken, die Fernwärme wurde um ein Prozent preisgünstiger und der Gaspreis lag stabil auf Vorjahresniveau, ergab ein Heizspiegel der gemeinnützigen co2online GmbH, der vom Deutschen Mieterbund unterstützt wird. Ausschlaggebend für die sinkenden Energiekosten sei der rückläufige Verbrauch der privaten Haushalte in den milden Wintermonaten zu Beginn des Jahres.

Wer im Voraus Heizkosten gezahlt hat, kann mit Rückzahlungen teils im dreistelligen Bereich rechnen, teilte der Deutsche Mieterbund jüngst mit. Allerdings gilt das nur bei Vorauszahlungen und falls tatsächlich weniger Heizmaterial verbraucht wurde. Wer eine Etagenheizung hat, unterhält meist einen eigenen Vertrag mit den Stadtwerken und erhält die Rechnung je nach Abschlussbeginn.

Die Stadtwerke Duisburg stellen einen eindeutigen Rückgang des Verbrauchs von Erdgas in der vergangenen Heizperiode fest. Sie dauert jeweils von Oktober bis März. Im Vergleich verbrauchten die Duisburger in der zurückliegenden Heizperiode von Oktober 2013 bis März 2014 rund 20 Prozent weniger Erdgas als im Zeitraum Oktober 2012 bis März 2013. Das teilte die Netze Duisburg, Tochter der Stadtwerke und Betreiberin der Gasnetze, auf Anfrage mit.

Der bundesweite Trend zu gesunkenen Heizkosten zeigt sich auch in Duisburg, wie Ulrich Ropertz, Pressesprecher des Deutschen Mieterbundes, mitteilt. Die Energiepreise hätten sich in der Stadt nicht in spezifischer Weise anders entwickelt. Zudem liegt die Stadt in einer klimatisch sehr gemäßigten Zone, auch durch den Ballungsraum begründet. Gute Nachrichten gibt es für Nutzer von Heizöl, die in diesen Tagen für den Winter kaufen. Denn die Heizölpreise haben seit etwa zwei Wochen einen Tiefstand erreicht. Für ein Volumen von 1000 Litern Heizöl zahlt man derzeit in Duisburg rund 66 Cent pro Liter zuzüglich Mehrwertsteuer, rechnet Silke Vogt, Mitgeschäftsführerin von Heizöl Albert Vogt, vor. Viele Heizölnutzer freuen sich über die günstige Rate.

Zu einem Ansturm ist es bisher aber laut Vogt nicht gekommen: "Die Nachfrage ist schon da, aber es gibt auch Kunden, die noch abwarten, vielleicht erst im November den Wintervorrat an Heizöl kaufen." Viele Heizölnutzer hatten sich bereits im Sommer mit dem Stoff eingedeckt. Da lag der Literpreis bei einer Abnahme von 1000 Litern laut Vogt noch bei rund 73 Cent.

"Dass die Preise jetzt derart fallen würden, damit hat niemand gerechnet", meint Silke Vogt. Verlass auf einen stabilen Preis gebe es allerdings nicht. "Wenn sich auf dem Weltmarkt etwas Gravierendes ändert, können sie auch schnell wieder hochgehen."

(RP)
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