Ölkrise 1973 Als in Duisburg schon einmal die Energie knapp wurde

Serie | Duisburg · Smog und Energiekrise beendeten im Jahre 1973 den Traum vom ewigen Wirtschaftswunder. Umweltschutz und Energiesparen gewannen an Bedeutung. Ein Blick in die Geschichtsbücher.

 Umweltschutz und Energiespar-Appelle im Jahr 1973.

Umweltschutz und Energiespar-Appelle im Jahr 1973.

Foto: Harald Küst

1973 griff der TV-Klassiker „SMOG“ von Wolfgang Menge das Thema Luftverschmutzung auf und zeigte eine fiktive Smogkatastrophe. Die vom Menschen mitverursachte Unheil bahnt sich langsam an. Der Himmel in Duisburg bleibt schwefelgrau, dann lösen sich im Säurenebel die Nylonstrümpfe der Hausfrauen auf und die Menschen klagen über Bronchitis, Kopfschmerzen und Herzbeschwerden. Es gibt Tote. Viele verängstigte Zuschauer riefen während der Ausstrahlung besorgt beim WDR an.  Am Tag nach der Ausstrahlung von "Smog" warfen manche Politiker dem Film und Umweltschützern Panikmache vor. Doch die Ausstrahlung sensibilisierte viele Duisburger für den Umweltschutz. Die SPD forderte in der Kommunalwahl konkrete Maßnahmen gegen die steigende Luftverschmutzung. Die Gefahr war real. 1979 wurde im Ruhrgebiet erstmals Smog-Alarm ausgelöst, 1985 sogar die höchste Alarmstufe 3. Danach verbesserte sich die Situation.  Letztlich führten technische Lösungen wie Rauchgasentschwefelung in Kraftwerken und die Einführung von Katalysatoren zu einer deutlichen Senkung der Feinstaub- und Stickoxid-Werte. Ungewollt flankierte die beginnende Entindustrialisierung – Krupp in Rheinhausen, Thyssen in Meiderich, Berzelius in Huckingen – die Verbesserung der Duisburger Luftqualität.