Duisburg Energie sparen – aber ohne Verzicht

Duisburg · "Ein Klimakonzept sollte aus Klimaschutz und Klimaanpassung bestehen, denn der Mensch ist in Sachen Klima doch gleichzeitig Täter und Opfer", sagt Umweltdezernent und Stadtdirektor Dr. Peter Greulich. Und so sieht es auch aus, das Duale Klimakonzept, dass er im heutigen Ausschuss für Umwelt und Grünflächen zur Diskussion stellen will. Kern des Klimaschutzes soll demnach die Verminderung der den Klimawandel bewirkenden Ursachen durch Energieeinsparung, -effizienz, und -substitution sein. Das Teilkonzept Klimaanpassung schlägt Maßnahmen vor, wie Natur und Mensch vor den Folgen des Klimawandels geschützt werden können. "In diesem Bereich sind wir eine der ersten Kommunen in Deutschland, die sich mit dem Thema beschäftigen", so der Umweltdezernent.

Um zu erkennen, wo das Klimakonzept ansetzen muss, hat das Amt für strategische Umweltkoordinierung aufgestellt, wie viel CO2 in Duisburg in die Luft geblasen wird. 37 Millionen Tonnen sind das im Jahr. "Aber nur auf 2,8 Millionen Tonnen hat die Kommune einen Einfluss", sagt Greulich. Den Löwenanteil produziert die Industrie. "Daran können wir nichts machen." Dennoch: Wo die Kommune Einfluss hat, soll Energie eingespart werden. "Die Bundesregierung gibt vor, dass bis zum Jahr 2020 40 Prozent eingespart werden sollen", so der Umweltdezernent. Dazu sollen neue Einsparmöglichkeiten genutzt werden. Darunter fällt das neue Projekt "Ökoprofit" für kleine und mittelständische Betriebe (die RP berichtete) oder die sogenannte Energiesparschuldenprävention, bei der Hartz IV- und Sozialhilfeempfängern erklärt werden soll, wie sie im Haushalt Energie einsparen. Nicht zuletzt: "Viel von den Mitteln aus dem Konjunkturpaket II fließt in die energetische Sanierung städtischer Gebäude. Das bringt auch wieder viele Einsparpotenziale.

Gerne würde Peter Greulich außerdem einen Klimamanager einstellen. "Der könnte uns helfen, das technische Erzeugungspotenzial von regenerativen Energien konzeptionell umzusetzen", sagt er. Außerdem auf der Agenda: Die Erstellung einer CO2-Bilanz.

Das Motto bei allen Einsparmaßnahmen klingt einfach: "Natürlich ist Verzicht doof, stattdessen sollten wir schlicht Verschwendung vermeiden", sagt Greulich.

(RP)
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