Duisburg Endlich lesen und schreiben lernen!

Duisburg · Für Maureen beginnt ein neuer Lebensabschnitt: Sie kommt in die Schule. Der Tornister ist gepackt, den Schulweg hat sie mit Mama trainiert. Wenn’s nur schon los ginge! Zum Glück hat Maureen einen Kalender, der ihr verrät, wie oft sie noch schlafen muss.

rheinhausen Maureen ist schon ganz aufgeregt. Wieder hat sie ein Bildchen auf ihrem Kalender bunt ausgemalt. „Nur noch sechs Mal schlafen!“, stellt sie fest. Das Blatt haben die i-Dötzchen der Grundschule Beethovenstraße bei der Einschulung bekommen. 14 Motiven in kleinen Kästchen bilden darauf eine Bilderschlange: ein Tornister, eine Schultüte, ein Drachen, Schmetterling . . . Jeden Tag seit 30. Juli zückt Maureen ihre Buntstifte, und das ursprünglich schwarz-weiße Papier wird immer farbenfroher. Im letzten Kästchen ist ein Bleistift zu sehen. Er steht für den Schulbeginn am Dienstag.

Bis 16.30 Uhr gut betreut

Und wie sich sich auf diesen Tag freut! „Weil ich dann schreiben und lesen lernen kann.“ Ein bisschen schreiben kann sie schon: ihren Namen, „Mama“, „Papa“. Die schön geschwungenen Buchstaben scheinen zu zeigen: In der Sechsjährigen steckt eine gute Portion künstlerisches Talent. Zeichnen ist tatsächlich eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen. „Alle fünf Minuten will sie ein neues Blatt Papier haben“, schmunzelt Maureens Mutter Heike Krüger. Für sie bringt der Schulbeginn etwas Entlastung mit sich. Sie ist allein erziehend und berufstätig. Da hieß es bisher immer wieder mal, sich um eine Betreuung für Maureen zu kümmern. Die Wahl auf die Grundschule Beethovenstraße fiel auch deshalb, weil es dort eine Nachmittagsbetreuung gibt. Bis 16.30 Uhr wird Maureen in guten Händen sein.

Auf den Sportunterricht freut sich das quirlige Mädchen ganz besonders. Wenn Mama in den Volkspark zum Joggen geht, dann schnürt auch die Tochter gerne ihre Laufschuhe. Radfahren mag sie ebenfalls. „Schwimmen kann ich aber noch nicht.“ Macht nichts, das kommt noch, Maureen!

Komplett ausgerüstet ist die Sechsjährige für den Schulstart. Die lange Liste mit den nötigen Dingen, von Tornister über Schnellhefter bis hin zum Farbmalkasten, die von der Schule mitgegeben wurde, wurde Punkt für Punkt „abgearbeitet“. Zum Glück gibt es auch die liebe Verwandtschaft. So übernahm die Patentante die Anschaffung des Sportzeugs. Für die Schultasche haben aber Oma und Opa gesorgt. Das Modell hat sich Maureen natürlich selbst aussuchen dürfen: Es ist rosa, trägt den Schriftzug „Princess“ und eine Krone sowie kleine Strasssteinchen funkeln darauf um die Wette. „Rosa ist meine Lieblingsfarbe“, verrät Prinzessin Maureen, deren pink T-Shirt schon so etwas vermuten ließ. Für den ersten Schultag hat Maureen auch noch ein neues Kleid bekommen. Der Inhalt der „Zuckertüte“ bleibt aber eine Überraschung. Die bringt der Vater zur Einschulung mit.

Links, dann Richtung Post . . .

Einen guten Kilometer muss Maureen zur Schule gehen. Im ersten Monat will Heike Krüger ihre Tochter begleiten, dann hofft sie, dass das Kind allein zurecht kommt. Sie haben bereits geübt. „Vor dem Haus links dann Richtung Post. Und da ist schon die Schule“, erklärt Maureen den Weg, der sie ebenso wenig schreckt wie die Aussicht, demnächst öfter eine Lieblingssendung im Fernsehen zu verpassen, weil sie über ihren Heften sitzen muss. Ätzende Hausaufgaben sind für Maureen nämlich eine Mär: „Ich glaub nicht dran!“

(RP)
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