Duisburg Empörung über Sparvorschläge
Duisburg · Am Mittwoch hat die Stadtverwaltung ihre Sparvorschläge präsentiert. Diese sehen die Schließung der Rheinhausen-Halle vor. Auch das Freibad Kruppsee und das Kombibad in Homberg könnten demnach geschlossen werden.
Westen Im Zuge der Einsparungsdebatte der Stadt Duisburg hat die Stadtverwaltung gestern konkrete Vorschläge unterbreitet, wie und wo in Duisburg in Zukunft Geld gespart werden kann. Diese Vorschläge sehen unter anderem die Schließung der Rheinhausen-Halle, des Kombibades Homberg und des Freibades Kruppsee vor.
So soll die Schließung der Rheinhausen-Halle, hochgerechnet bis auf das Jahr 2020/21, rund 600 000 Euro einsparen. Ein geschlossenes Kruppbad würde eine Ersparnis von 120 000 Euro erbringen, durch die Schließung des Kombibades in Homberg könnten im gleichen Zeitraum sogar 830 000 Euro eingespart werden, so die Rechnung der Stadtverwaltung. Auch wenn die Vorschläge zunächst von der Politik beschlossen werden müssen, lösten sie Empörung in den betroffenen Bezirken aus.
Ferdi Seidelt, CDU-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung Rheinhausen, zeigte sich im Gespräch mit unserer Zeitung über diese Vorschlägen verärgert: "Ich habe höchstpersönlich den Verein "Pro Rheinhausen-Halle" mit aufgebaut. Dass solch einfallslose Sparvorschläge gemacht werden, ohne mit uns darüber zu diskutieren, ist unmöglich." Sollte die Idee der Schließung der Rheinhausen-Halle von der Stadt weiterverfolgt werden, dann würde die CDU-Fraktion erbitterten Widerstand leisten. "Eine Schließung der Halle gibt es nur über unsere politische Leiche", gibt sich Seidelt kämpferisch.
Die Stadtverwaltung begründet ihren Vorschlag damit, dass die Halle im Gegensatz zur Glückauf-Halle lediglich ein Veranstaltungs- und kein Mehrzweckraum sei. Die Stadt Duisburg würde sich in Bezug auf ihre Veranstaltungshallen bis auf die Knochen blamieren, wenn sie die Rheinhausen-Halle schließe, kontert Seidelt. Denn: "Wir haben eine Auslastung von 90 Prozent. Die Tanztage sind vom Marientor hierher verlegt worden, und die Halle war stets ausverkauft, wie auch andere Großveranstaltungen." Man könne den Menschen im Duisburger Westen nicht einfach alle kulturellen Angebote nehmen.
Ein Bad pro Bezirk
Etwas anders sei die Lage beim Freibad Kruppsee, das mit dem Schwimmverein einen freien Träger habe, so dass die CDU-Fraktion hier nur bedingt mitdiskutieren könne. "Wir müssen uns hier mit dem Freibad kleiner stellen als bisher, aber für mich gilt weiter der Grundsatz, dass jeder Bezirk ein Schwimmbad und ein Freibad haben muss", so der CDU-Fraktionsvorsitzende. Einige Standorte hätte man in Rheinhausen durch Trägerinitiativen erhalten können, bei so großen Projekten sei das aber kaum zu stemmen.
Hans-Joachim Paschmann, Bezirksbürgermeister für die Stadtteile Homberg, Ruhrort und Baerl, hörte gestern zum ersten Mal von der Idee der Stadtverwaltung, das Homberger Kombibad zu schließen: "Ich muss mich jetzt erst mal erkundigen, wie diese Idee entstanden ist und wie die Zahlen des Bades sind. Bisher dachte ich, dass die Auslastung ganz gut sei." Er werde mit den Vorschlägen in die Fraktion gehen und diese dort diskutieren lassen.