Duisburg Ellipsen und starke Farben

Duisburg · Hermann Sommerhage (Duisburg/ Krefeld) im Künstlerhaus Goldstraße 15.

 Der in Duisburg lebende und in Krefeld arbeitende Künstler Hermann Sommerhage ist Gast im Künstlerhaus an der Goldstraße 15.

Der in Duisburg lebende und in Krefeld arbeitende Künstler Hermann Sommerhage ist Gast im Künstlerhaus an der Goldstraße 15.

Foto: christoph reichwein

Bildungs- und Berufswege können bisweilen eigentümlich sein. Hermann Sommerhage (Jahrgang 1956) hat zum Beispiel zunächst Forstwirtschaft studiert, bevor er von 1982 bis 1987 Freie Kunst an der Fachhochschule für Kunst in Hannover studierte. Heute Abend, um 19.30 Uhr, wird im Künstlerhaus an der Goldstraße 15 (Nähe Dellplatz) eine Ausstellung mit Werken des Künstlers eröffnet. Der schlichte Titel der Schau heißt "Malerei". Zwar wohnt Sommerhage in Duisburg und hat sich im vergangenen Jahr bereits an der Verkaufsausstellung "Goldverkauf" im Künstlerhaus beteiligt, doch ist der Künstler in dieser Stadt noch nicht so bekannt. Das liegt auch daran, dass Sommerhage sein Atelier in Krefeld hat. Ein Grundmotiv seiner Gemälde ist die Ellipse, die immer wieder auftaucht. Wer dabei an einen Blick durchs Mikroskop und Einzeller denkt, liegt nicht falsch. Sommerhage spielt mit den ellipsoiden Formen auf Zellen an. "Sowohl natürliche als auch künstliche", wie er gestern bei der Vorbesichtigung seiner Einzelausstellung sagte. Versteht man Sommerhages Werke kritisch, sieht man, dass unser Leben immer mehr von der Digitalität beeinflusst wird. Die "natürliche Zelle" ist nicht mehr allein die Basis der lebendigen Welt. Wer nicht so tief schürfen möchte, wird sich an dem kontrollierten Spiel der Farben erfreuen, das Sommerhage in Gelb-, Rot-, Blau- oder Grüntönen auf die Leinwand bringt. Neben Ölfarbe und Acryl verwendet der Künstler auch Schellack, Tusche, Tinte, Lack und Dispersionsfarbe. Mal trägt er die Farben in mehreren Schichten auf und lässt sie gewissermaßen von hinten leuchten, mal schafft er eine analytisch klare Oberfläche. Es sind interessante Werke von eigentümlicher Schönheit und Ausstrahlung.

Nach der heutigen Ausstellungseröffnung kann die Ausstellung noch am Sonntag, 22. Januar, von 15 bis 18 Uhr, sowie bis zum 19. Februar nach Vereinbarung besichtigt werden, Tel. 0203/ 27277.

(pk)
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