Kommentar Einigung mit Hindernissen

Duisburg · Die Sparkasse gibt sich ungewohnt wortkarg. Abgesehen von einer eher inhaltsleeren Mitteilung über eine Einigung mit dem Ex-Vorstandschef, gibt es ihrerseits nichts zu sagen.

Als bekannt wurde, wie üppig die finanzielle Absicherung des Rentners Tomalak aussieht, war das noch anders. Da trugen Vertreter von Vorstand, Hauptausschuss und Verwaltungsrat wortreich zu Markte, was sie über die Pensionszahlungen denken und vermittelten den Eindruck, der pensionierte Sparkassenchef habe sich selbst bedient. Tomalak hatte zwar gewusst, dass ihm mehr Rente zugebilligt werden sollte, als es die Empfehlung des Sparkassen- und Giroverbandes vorsieht. Aber das wussten auch die Vorstands- und Gremienvertreter, die sich später ahnungslos gaben. Dass Tomalak die angeblich zu viel gezahlten Anteile seiner Rente freiwillig an die Sparkasse zurückgibt, steht in der Mitteilung nicht, soll aber sicher der Fall sein.

Dass Oberbürgermeister Link als oberster Beanstandungsbeamter seinen verspäteten Einspruch wieder zurückgenommen hat, ist bezeichnend. Offenbar gab es politische Kreise, denen daran gelegen war, Tomalak in Misskredit zu bringen und die erst im Nachhinein begriffen, welchen Schaden sie dem Hause zugefügt haben.

Ob die Sparkasse daraus etwas gelernt hat? Gute wäre die Erkenntnis, dass ein kommunales Geldinstitut bei den Gehältern und Pensionen Bescheidenheit üben sollte. Gut wäre der Vorsatz, künftig mehr nach Sachlage und weniger aus politischen Erwägungen heraus zu handeln. Und richtig gut wäre es, wenn nun auch die Staatsanwaltschaft die Akte zuklappt, die bekanntlich aufgrund einer anonymen Anzeige gegen Mitglieder des Hauptausschusses ermittelt.

Hildegard Chudobba

(RP)
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