Opernhaus-Prunksitzung in Duisburg Einer der Höhepunkte der Session

Duisburg · Die Prinzengarde der Stadt Duisburg veranstaltete eine gelungene Prunksitzung im Opernhaus mit vielen Stars des rheinischen Karnevals. Die rund 1100 Gäste waren vom närrischen Spektakel mehr als begeistert.

 Die Minigarde hatte sichtlichen Spaß bei ihrem Auftritt, und die Zuschauer klatschten begeistert Beifall. Der älteste Tänzer der Minis ist gerade mal zehn Jahre alt.

Die Minigarde hatte sichtlichen Spaß bei ihrem Auftritt, und die Zuschauer klatschten begeistert Beifall. Der älteste Tänzer der Minis ist gerade mal zehn Jahre alt.

Foto: Andreas Probst

Die wohl schönste Prunksitzung am gesamten Niederrhein fand am Samstagabend im ehrwürdigen Stadttheater statt. Die Duisburger Prinzengarde, die Ehrengarde des Prinzen Karneval, hatte zu einem närrischen Spektakel mit viel Frohsinn eingeladen. Die Veranstaltung, die früher einmal "Das lachende Opernhaus" hieß, ist seit Jahrzehnten ein Highlight der Session.

Unter den Klängen der beiden Musikkorps hob sich der rote Vorhang, und eine Armee rot-weiß gekleideter Karnevalisten saß auf dem Podium. Das war ein schönes Bühnenbild mit schmucken Offizieren und hübschen Tanzmariechen. Sitzungspräsident und Ehrenoberst Alexander Graf von Schwerin führte durch ein abwechslungsreiches Programm.

Glanzvoller Auftakt war der Tanz der Minigarde der Gesellschaft, von der der Älteste gerade mal zehn Jahre alt ist. Das machte sichtlich Spaß. Überhaupt stand der Spaß im Vordergrund, es wurde viel gelacht. Zunächst trat das Duo Schlabber und Latz aus Köln auf. Die beiden erklärten, was Karneval und Poesie miteinander zu tun haben. Zudem ging es um die schöne Uschi aus Witten und einen Sprachkursus in Englisch. Ein weiterer Redner des Abends war Fred van Halen mit seinem Vogel Aki. Der Bauchredner ("Scheißerchen") mit dem Tropenhelm zählt zu den bekanntesten TV-Karnevalsgrößen. Seine witzigen Bemerkungen waren zwar nicht mehr ganz neu, wurden aber attraktiv verpackt.

Zu guter Letzt gab es dann noch den Een & der Anne. Die beiden zeigten, was rheinischer Humor bedeutet. In Design-Unterwäsche, Marke CK, also Caritas Kleidersack, trat der Eene auf, während der andere sich darüber lustig machte. "Ihr habt es gut, ihr schaut nur auf zwei blöde Gesichter — und wir!?". Das Publikum kam aus dem Lachen nicht mehr heraus.

Mit der Porzer Ehrengarde, den Rezag-Husaren, trat eine Tanzgruppe der besonderen Art auf. Das Lied "Es war einmal ein treuer Husar" wurde beim Einmarsch kräftig vom Publikum mitgesungen. Die grünen Uniformierten tanzten und wirbelten so schnell nach osteuropäischer Musik — sie müssen ganz schön Kondition haben. Nett anzusehen waren auch die beiden Gardetänze vom Tanzpaar Chris und Lisa sowievon Tanzmarie Romina Krause.

Gesungen wurde auch. Zunächst gab die Gruppe "De 5 Fleje" mit einer über halbstündigen Gesangsshow mit allen bedeutendsten Karnevalsliedern der vergangenem Jahrzehnte in Kurzform ihre Aufwartung. Zudem wurden alle Anwesenden zu einer Mini-Aerobic-Übung aufgefordert. Dass nach ihrem Auftritt die Cheerleader des FC Köln auf fast die gleichen Lieder tanzten, konnte man verzeihen.

Mit Oliver Hoff kam nochmals Nostalgie-Fastelovends-Stimmung auf. Schon als er die Bühne betrat, wusste man sofort, welchen Kölner Ehrenbürger er verkörperte. "Ich komme gerade vom Melatenfriedhof von einer Hauseigentümerversammlung", sagte er, als wenn es Willy Millowitsch persönlich gewesen wäre. Die Stimme, das Aussehen, die Bewegungen, die Lieder — alles war täuschend echt.

Schließlich erhob man sich und wedelte mit den eingangs verteilten bunten Farbleuchten und empfing das närrische Oberhaupt der Stadt, Prinz Dirk II., mit seinem Gefolge. Er hatte mit solch einem Empfang niemals gerechnet und präsentierte auch gleich sein Prinzenlied sowie zwei weitere Tänze. Die Stimmung war auf dem Höhepunkt. Als dann noch zum Schluss die Bonner Stadtsoldaten von 1872 mit großem Aufmarsch von rund 80 Personen auf die Bühne kamen, konnte man schon jetzt schon ein Fazit ziehen: Die Prinzengarde versteht es immer wieder, die Massen zu begeistern.

(RP)
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