Duisburg Eine Reise durch die Folk-Welt

Duisburg · Beim 19. Folkfestival auf dem Gelände des Jugendzentrums Tempel bekamen die Fans nicht nur traditionellen irischen Folk zu hören, sondern mit Elektroklängen, Afro- und Balkanbeats einen Querschnitt der Folkszene.

 Die Kölner Gruppe La Papa Verde brachte beim Folkfestival, passend zum sonnigen Wetter, einen energiegeladenen Latinmix auf die Bühne. Beim Song "Que vuelva" sang das Publikum kräftig mit.

Die Kölner Gruppe La Papa Verde brachte beim Folkfestival, passend zum sonnigen Wetter, einen energiegeladenen Latinmix auf die Bühne. Beim Song "Que vuelva" sang das Publikum kräftig mit.

Foto: Andreas Probst

Umsonst und draußen: Das 19. Folkfest in Bergheim sorgte unter dem Motto "Alles ist Folk" für neue Akzente. Wieder hatten die Organisatoren das Spektrum von reinem irischem Folk deutlich erweitert: Balkan-, Afro-, Elektrobeats und Funk schallten über das Festivalgelände. Veranstaltet vom Jugendzentrum Tempel, zieht das Folkfest seit 1993 am Samstag nach Pfingsten 5000 bis 8000 Besucher vor die Mühlen- und Wiesenbühne.

Über die Grenzen Duisburgs hinaus bekannt, aber gleichzeitig ein Stadtteil- und Gemeindefest, bot das Event für Alt und Jung viel Abwechslung — vom Nachmittag bis nach 23 Uhr. Das Jugendzentrum Tempel kooperierte dieses Mal mit der Kindernothilfe, die Unterschriften sammelte, damit die Bundesregierung die versprochenen Millionen für Aidsschutzprojekte in Südafrika doch noch auszahlt.

Auf den Bühnen spielten währenddessen Gruppen wie La Papa Verde aus Köln, die schon seit zehn Jahren die Festivalbühnen Europas aufmischen. Ihren Titel "Que vuelva" sangen sie zusammen mit ihren Fans.

Viele von denen saßen bei den warmen Temperaturen in der Sonne oder tanzten vor der Bühne. Der energiegeladene Latinmix in Staccatospanisch begeisterte das Publikum. Das Zusammenspiel aus Cumbia, Ragga, Rock und Afrobeat und die ausgeklügelte Bühnenshow der Kölner sorgten für gute Laune.

Bunt gemischtes Publikum

Stände mit farbenfrohen Tüchern, Mützen, Haarspangen und Schmuck luden auf dem Festivalgelände zum Bummeln ein. Das Publikum war bunt gemischt. Männer in Röcken und Band-T-Shirts konkurrierten mit Frauen in bunter Sommerkleidung. Die Kinder spielten noch am Abend auf dem Spielplatz und waren Dank dem betreuten Kinderprogramm bestens versorgt.

Tanga Elektra aus Berlin und ihr unverwechselbarer Sound aus Neosoul-, Elektro- und Funk-Elementen, instrumentiert mit Schlagzeug und Violine, erstaunten nicht nur die Underground-Clubszene. Schon im vergangenen Jahr standen die Brüder Elias und David auf der Mühlenbühne. Und wieder harmonierte ihr Spiel gekonnt — auch mit dem Publikum: "So ein geiles Wetter. Ich komme mir vor wie am Strand. Habt ihr Bock mitzusingen?". Bei "Real Love at first sight" tönten die Jungs dann "babadabbub" und die Mädels "Jeah, jeah, jeah, jeah!".

Französische Klänge

Ein besonders stimmungsvoller Abschluss war am Abend die musikalische Reise mit Les Yeux d'la Tête. Sie lockten mit Sinti-Swing, Chanson, Punk und Jazz an die Seine und den Eiffelturm. Dazu nutzten sie Instrumente wie Gitarren, Kontrabass, Saxofon, Schlagzeug oder Akkordeon.

(choe)
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