Duisburg Eine Heimat für die "Zeitzeugenbörse"

Duisburg · Die "Zeitzeugenbörse Duisburg" soll in dem ehemaligen Fromberger-Hochhaus in Hochheide Vereinsräume bekommen. Archiv und Treffpunkt für die Menschen im Stadtteil soll die neue Anlaufstelle sein.

 Harald Molder (links) und Reinhold Stausberg stellten im Mai 2013 in der Bezirksbibliothek Rheinhausen das neue Buch der "Zeitzeugenbörse Duisburg" in der Reihe "Archivbilder" vor.

Harald Molder (links) und Reinhold Stausberg stellten im Mai 2013 in der Bezirksbibliothek Rheinhausen das neue Buch der "Zeitzeugenbörse Duisburg" in der Reihe "Archivbilder" vor.

Foto: Hohl

Vitamin B und gute Kontakte sind manchmal doch hilfreich. Dem Verein "Zeitzeugenbörse Duisburg" kommt es auf jeden Fall zugute, dass der Zweite Vorsitzende André Sommer einen Bruder hat, der Marc Sommer heißt und Geschäftsführer der Rebuild Ingenieursgesellschaft in Homberg ist.

Dieses Unternehmen wurde wie berichtet von Altro Mondo, dem neuen Besitzer des Fromberger-Hochhauses, dazu beauftragt, den Weißen Riesen an der Friedrich-Ebert-Straße 10-16 zu sanieren. Und da hat Marc Sommer seinem Bruder André gleich angeboten, in dem Objekt Räume für die "Zeitzeugenbörse Duisburg" bereitzustellen.

Der Verein, der 2007 ins Leben gerufen wurde und sich mit Stadtgeschichtsforschung beschäftigt, ist seit seiner Gründungs heimatlos. Das Archiv der rund 50 Heimatforscher und Historiker, das in den vergangenen Jahren immer weiter angewachsen ist, befindet sich in den Wohnungen und Häusern der Mitglieder, ist also quasi über die ganze Stadt verteilt. Einen festen Ort, wo die Mitglieder Zeitzeugen interviewen, sich austauschen und ihr Wissen an andere weitergeben können, gibt es nicht. Dabei hätten der Erste Vorsitzender Harald Molder und seine Mitstreiter so gerne geeignete Räume, in denen sie genau dies tun und ihre Sammlung auch der Öffentlichkeit zugänglich machen können. "Die Chance haben wir jetzt", sagt Molder. "Der Investor des Hochhauses wünscht sich einen sozialen Charakter, das können wir bieten."

Duisburg: Eine Heimat für die "Zeitzeugenbörse"
Foto: Stadt Duisburg

Zum einen sollen die Vereinsräume Treffpunkt für die Menschen im Stadtteil sein. "Sie können zu uns kommen und aus ihrer Vergangenheit erzählen", sagt Molder. Besonders für ältere Menschen sei dies gut. Durch Vorträge über frühere Zeiten wecke man Erinnerungen in ihnen und hole sie so aus ihrer Isolation. Aber auch für Zugezogene könnten die Vereinsräume eine interessante Anlaufstelle sein. "Sie könnten hier viel über ihre neue Heimat lernen, Kontakte knüpfen und sich so ein wenig heimischer fühlen", so Molder.

Zum anderen böte sich nun endlich die Möglichkeit, das über ganz Duisburg verteilte Archiv der "Zeitzeugenbörse" an einem Ort zusammenzubringen. Studenten, Schülergruppen und alle, die etwas erforschen wollten, könnten die Aktenschränke voller Dokumente, CDs, Fotos, historischen Exponate und Bücher, die der Verein herausgegeben hat, nutzen. "Das dient uns und dem ganzen Bereich Hochheide", ist sich Molder sicher.

(RP)
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