Duisburg Eine Bibliothek zum Wohlfühlen

Duisburg · Am kommenden Dienstag wird die Zentralbibliothek im Stadtfenster an der Steinschen Gasse eröffnet. Die technische Einrichtung ist auf dem neuesten Stand. Die Jugendbibliothek wird als Vorzeigeeinrichtung vom Land gefördert.

Duisburg: Eine Bibliothek zum Wohlfühlen
Foto: Christoph Reichwein (crei)

Gestern herrschte rege Betriebsamkeit, aber keine Hektik in der Zentralbibliothek, die am Dienstag, 14. Juli, um 11 Uhr eröffnet wird. Während in der dritten Etage Fachleute dabei sind, die 3500 historischen Bücher, die zum Bestand der Stadtbibliothek gehören, in die Regale einzustellen, werden anderenorts Bibliothekare und andere Mitarbeiter mit ihrem neuen Arbeitsplatz und seinen technischen Einrichtungen weiter vertraut gemacht.

 Oben: Sophie darf in einem Lesehaus der Kinder- und Jugendbibliothek schon einmal probesitzen. Unten: Direktor Jan-Pieter Barbian in dem mit einer Glastüre abgesonderten Raum mit der Sammlung von 3500 historischen Büchern.

Oben: Sophie darf in einem Lesehaus der Kinder- und Jugendbibliothek schon einmal probesitzen. Unten: Direktor Jan-Pieter Barbian in dem mit einer Glastüre abgesonderten Raum mit der Sammlung von 3500 historischen Büchern.

Foto: Christoph Reichwein

Wie auch bei anderen Großbaustellen üblich, so wird auch bei der neuen Zentralbibliothek wohl bis kurz vor der Eröffnung gearbeitet. Bibliotheksdirektor Dr. Jan-Pieter Barbian ist aber zuversichtlich, dass am Eröffnungstag der Bibliotheksbetrieb so laufen wird, wie es die Kunden erwarten. Zwar werden im August wohl noch einige alte Regale durch neue ersetzt, auch werden noch einige Details perfektioniert werden müssen, doch kann man ab dem 14. Juli die neue Zentralbibliothek uneingeschränkt nutzen.

Wenn dann noch das Kühlsystem in allen Räumlichkeiten so gut funktioniert wie jetzt in den meisten Gebäudeteilen, ist abzusehen, dass die meisten Bibliotheksbenutzer begeistert sein werden. Das jedenfalls sagt Barbian voraus, der mit den Mitarbeitern der Zentralbibliothek schon vor Wochen die Büros in der vierten Etage des Stadtfensters bezogen hat.

Die neue Zentralbibliothek wird technisch auf dem neuesten Stand sein. W-Lan und Laptops zum Ausleihen innerhalb des Hauses sind selbstverständlich. Wie in anderen modernen Bibliotheken auch, kann man seine Bücher in einer Rückgabestation ohne Formalitäten abgeben. Auch das Verbuchen kann jedermann selber machen. Es reicht, seinen Ausweis vor ein entsprechendes Fenster zu halten, dann können die Medien - sogar stapelweise - verbucht und anschließend mit nach Hause genommen werden. Bücherdiebe haben übrigens keine Chance: Dafür sorgt ein schrilles Warnsystem.

Man gelangt in die Zentralbibliothek über den Haupteingang an der Steinschen Gasse / Ecke Universitätsstraße, den Volkshochschule und Bibliothek gemeinsam haben. Im Eingangsbereich finden sich die elektronischen Regale für die Bücherrückgabe und die Selbstverbuchungsterminals für die Buchausleihe. Die Bedienung der Selbstverbuchung ist auch für technisch vollkommen unbedarfte Menschen unproblematisch. Im Übrigen sitzen an der Infotheke Bibliotheksmitarbeiter, die helfen können.

In der ersten Etage befindet sich der Multifunktionsraum, in dem ein (Lern-)Café untergebracht ist und der auch für Lesungen und andere Veranstaltungen genutzt werden kann. Allerdings können in diesem Raum nur 84 Stühle aufgestellt werden. Die Zentralbibliothek wird diesen Raum zum ersten Mal voraussichtlich am 5. September für einen Leseabend mit John von Düffel nutzen. Bei größeren Veranstaltungen kann der große Tagungsraum im Kleinen Prinzen (Steinsche Gasse/ Ecke Schwanenstraße) genutzt werden, der bis zu 200 Sitzplätze bietet. Hat die Stadtbibliothek oder der Verein für Literatur und Kunst einen ganz prominenten Gast, dann wird die Volksbank ihren schönen Tagungssaal am Innenhafen zur Verfügung stellen. Es handelt sich um das ehemalige Alltours-Haus, in das die Volksbank einzieht. Der Chef der Volksbank, Thomas Diederichs, ist ehrenamtlicher Vorsitzender des Vereins für Literatur und Kunst.

Eine Vorzeigeeinrichtung ist die Kinder- und Jugendbibliothek, die das Land mit 250 000 Euro gefördert hat. Eine Attraktion sind die Kinder- und Jugendhäuser, die wie Lese-Oasen wirken. Die Häuschen wurden von der Möbeltischlerei Lüttgert in Gütersloh gebaut. Diese Firma wurde bei einem Großbrand Mitte Juni stark beschädigt. Es war ein Glück, dass die Teile für die Duisburger Bibliothekshäuschen schon im Lkw verladen waren, als das Feuer ausbrach und einen Schaden von zehn Millionen Euro verursachte.

Was für die Jugendbibliothek gilt, gilt auch für die anderen Etagen: Überall sollen sich die Bibliotheksbesucher wohlfühlen können. Bis zum Wochenende werden noch Sitzmöbel und Tische aufgebaut, wobei das Gemütliche nicht zu kurz kommen soll.

(RP)
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