Duisburg Ein Streetworker für die "verbannte" Trinkerszene

Duisburg · Ergänzend zum Alkoholverbot in der Innenstadt haben die Wohlfahrtsverbände, der Suchthilfeverbund, der Verein "Gemeinsam gegen Kälte", Vertreter der Szene, das Gesundheitsamt, das Ordnungsamt und das Sozialamt gemeinsam mit der Stadt nach Lösungen gesucht, wie die "Vertriebenen" betreut werden könnten.

Ziel ist es, geeignete Hilfsmaßnahmen für die Gruppe der alkohol- und mehrfach abhängigen Menschen zu finden. Konsens zwischen allen Beteiligten war es, dass eine Verdrängung kranker Menschen aus bestimmten öffentlichen Bereichen angesichts des Anspruchs einer inklusiven Gesellschaft keine geeignete Lösung darstellt und nachhaltige Hilfen auf den Weg gebracht werden müssen.

Noch vor der OB-Wahl nimmt Anfang September nun ein Sozialarbeiter seine Tätigkeit als Streetworker auf. Die Stelle, die beim Suchhilfeverbund Duisburg angesiedelt ist, wird vom Gesundheitsamt der Stadt Duisburg finanziert, teilt das Stadtpresseamt mit. Und weiter: Seine Aufgabe ist es, über vertrauensbildende Maßnahmen und über Beziehungsangebote Voraussetzungen zu schaffen, um Zugänge zum Hilfesystem zu vermitteln, Kontakte zu Suchtberatungsstellen, zur Wohnungslosenhilfe und zum medizinischen Versorgungssystem herzustellen, psychosozial zu unterstützen und auch Krisenintervention zu leisten. Ebenfalls soll eine gesundheitspräventive Beratung im Hinblick auf gesundheitsschädliche und riskante Konsummuster stattfinden. Im Rahmen eines Kooperationsvertrages seitens des Suchthilfeverbundes ist hierzu eine enge Zusammenarbeit mit dem Duisburger Verein Gemeinsam gegen Kälte vorgesehen, der durch seine mobile und ehrenamtlich getragene Arbeit bereits erste Zugänge zu den Straßenszenen vor Ort hat.

Der Einsatz des Streetworkers soll auch dazu dienen, Informationen über die vorhandenen Problemstellungen vor Ort zu gewinnen, um weiterführende Angebote zielgruppengenau planen und umsetzen und damit die Grundlage einer nachhaltigen Hilfe mittelfristig gewährleisten zu können. Mit dem Sozialarbeiter beim Suchthilfeverbund steht damit ein Ansprechpartner zur Verfügung, der auch in Konfliktfällen vermittelnd tätig werden kann.

(RP)
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