Duisburg Ein neuer Masterplan für Duisburg

Duisburg · Stadtspitze und Wirtschaft wollen dem Standort mit konkreten Zielvereinbarungen einen Impuls geben. Zurzeit habe Duisburg noch deutlich zu wenig Arbeitsplätze und Investitionen. Deren Schaffung soll das Wachstum ankurbeln.

 Akteure des Masterplans (v.l.): Hauptgeschäftsführer Wolfgang Schmitz vom Unternehmerverband, IHK-Präsident Burkhard Landers, Oberbürgermeister Sören Link und IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger.

Akteure des Masterplans (v.l.): Hauptgeschäftsführer Wolfgang Schmitz vom Unternehmerverband, IHK-Präsident Burkhard Landers, Oberbürgermeister Sören Link und IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger.

Foto: Unternehmerverband

Auf Initiative des hiesigen Unternehmerverbandes und der Industrie- und Handelskammer soll ein Masterplan Wirtschaft für Duisburg geschrieben werden. Möglichst "konkret, umsetzbar und nachprüfbar" wollen Vertreter der Duisburger Unternehmerschaft sowie der Stadt Duisburg wirtschaftliche Ziele und Ideen zur Entwicklung des Standorts festschreiben. Als Unternehmerverband und IHK Oberbürgermeister Sören Link den Masterplan-Vorschlag unterbreiteten, zögerte dieser nicht lange und sicherte seine Zusammenarbeit beim Projekt zu. Nun wurde der Masterplan-Prozess mit einer großen Auftaktveranstaltung offiziell gestartet. IHK-Präsident Burkhard Landers begrüßte rund 60 Spitzenvertreter der heimischen Wirtschaft sowie der Stadtverwaltung in den Räumen der IHK. Landers sieht in dem großen Engagement der heimischen Unternehmer eine Chance für den Wirtschaftsstandort Duisburg: "Die Resonanz auf unser Vorhaben in den Betrieben der Stadt ist riesengroß. Diesen Schwung wollen wir jetzt nutzen."

Duisburg habe zweifellos große Herausforderungen zu schultern. Die Stadt könne jedoch die Zukunft gewinnen, wenn sie die Weichen für Arbeitsplätze und Investitionen richtig stelle. Beides, Arbeitsplätze und Investitionen, habe Duisburg derzeit noch deutlich zu wenig. "Wie wir das Wachstum ankurbeln und das Image des Standorts verbessern können, wollen wir im Masterplan aufzeigen", erklärte Landers das Ziel der gemeinsamen Arbeit. Für die Umsetzung sei es von entscheidender Bedeutung, dass Stadtspitze und Wirtschaft Hand in Hand arbeiteten. Landers begrüßte deswegen ausdrücklich das Engagement und die Offenheit von Oberbürgermeister Link für die Erstellung eines gemeinsamen Masterplans Wirtschaft.

Oberbürgermeister Sören Link dankte in seiner Rede Unternehmerverband und IHK für die gemeinsame Initiative. "Es ist wichtig, dass die Wirtschaft sich einbringt und aktiv den Dialog sucht." Auch Link betonte die Zukunftschancen des Standorts. "Die starke Industrie, die wachsende Logistikbranche und der innovative Forschungs- und Wissenschaftsstandort Duisburg sind Impulsgeber für die Zukunft. Wichtig ist, dass wir das Netzwerk untereinander ausbauen und dass die wichtigen Akteure an einem Strang ziehen", so Link.

Der Masterplan soll fünf Kernthemen in den Blick nehmen, die gleichzeitig die zu erarbeitenden Kapitelthemen des Masterplans darstellen. Die Schwerpunkte lauten: Infrastruktur, Energie und Umwelt; Bildung und Technologie; Familienfreundlichkeit; Gründung und Mittelstand; Image und internationales Profil. In Arbeitskreisen, die mit Fachvertretern der Stadt, der Wirtschaft und weiteren thematisch betroffenen Akteuren besetzt sind, sollen die Themen entsprechend beraten und Vorschläge erarbeitet werden. Unternehmerpersönlichkeiten aus der Stadt leiten als Vorsitzende gemeinsam mit Vertretern der IHK und des Unternehmerverbandes die einzelnen Arbeitskreise.

Ein Lenkungskreis, an dessen Spitze Oberbürgermeister Sören Link, IHK-Präsident Burkhard Landers und der Sprecher der regionalen Wirtschaft des Unternehmerverbandes Heinz Lison stehen, soll die Arbeit am Masterplan koordinieren und steuern. Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes, bekräftigte den Willen aller Beteiligten, "möglichst konkrete Vereinbarungen" zu treffen. "Wir haben einen Projektzeitraum von zwei Jahren definiert. Regelmäßig werden Lenkungskreis und Arbeitskreise tagen, um die Fortschritte der gemeinsamen Arbeit zu begutachten", erläuterte Schmitz. Der Weg sei dabei das Ziel. "Gute Ideen aus der Masterplan-Arbeit können wir auch kurzfristig umsetzen", sagte Schmitz.

Es habe in der Vergangenheit viele Rückschläge für den Standort Duisburg gegeben. Diese dürfe man nicht ausblenden, doch sie seien keine Ausrede, sich nicht um die Zukunft zu kümmern. "Das sind wir Arbeitnehmern, Arbeitssuchenden und Unternehmern in Duisburg schuldig", unterstrich Schmitz. Doch eines ist für Schmitz auch klar: "Der Masterplan selbst kann keine neuen Arbeitsplätze schaffen. Er kann nur ein Anschub sein." Dabei wies Schmitz auch auf Meinungsunterschiede zwischen Stadt und Wirtschaft hin, die bei der Erstellung des Masterplanes thematisiert würden.

IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Dietzfelbinger betonte, dass der Masterplan-Prozess offen sei für gute Ideen von außen: "Entscheidend wird sein, das vorhandene Wissen zur Zukunft des Standortes zusammenzuführen." Es gehe nicht darum, "das Rad neu zu erfinden", sondern realistische Chancen des Wirtschaftsstandorts auch zu nutzen. Und mit Blick auf die vielen Negativ-Schlagzeilen über Duisburg in der Vergangenheit fügte Dietzfelbinger hinzu: "Wenn am Ende unseres gemeinsamen Weges das starke Signal nach außen steht, dass es sich lohnt, in Duisburg zu investieren, dann haben wir viel gewonnen."

(RP)
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