Duisburg Ein Masterplan für den Zoo

Duisburg · Aufsichtsratschef Hans-Werner Tomalak will noch mehr Attraktivität am Kaiserberg. Denn nur zum "Tiere gucken" kommen heute die wenigsten Besucher. Sie wollen vielmehr ein unterhaltsames Rund-um-Programm.

 "Das Affenhaus beispielsweise muss unbedingt umgebaut werden", sagt der Aufsichtsratschef des Duisburger Zoos, Hans-Werner Tomalak.

"Das Affenhaus beispielsweise muss unbedingt umgebaut werden", sagt der Aufsichtsratschef des Duisburger Zoos, Hans-Werner Tomalak.

Foto: Probst

Der Eingang zum Duisburger Zoo könnte schöner sein. Doch sein Umbau ist nicht so drängend, dass Zoo-Aufsichtsratsvorsitzender Hans-Werner Tomalak diesen Punkt ganz oben auf die To-do-Liste setzen würde. Seit fast einem Jahr steht der Sparkassenchef an der Spitze des Aufsichtsgremiums und hat sich seitdem sehr eingehend mit Duisburgs wichtigstem Touristenmagneten beschäftigt, obwohl (oder gerade weil) er den Zoo von vielen privaten Besuchen sehr gut kennt.

Das Affenhaus

"Das Affenhaus beispielsweise muss unbedingt umgebaut werden", sagt Tomalak. Getan sei es hier nicht mit einer einfachen Renovierung, sondern notwendig sei eine Investition im Millionenbereich. "Wir brauchen dringend eine zeitgemäßere Unterbringung der Menschenaffen und Meerkatzen", teilt er die Ansicht von sicherlich vielen Besuchern, "für die diese Tiere sehr attraktiv sind."

Zudem könne der Zoo hier durch Nachzuchten entscheidend zur Sicherung der Tierbestände beitragen, die in freier Natur vom Aussterben bedroht sind. Aber eine zügige Umsetzung gelingt nur bei gesicherter Finanzierung. "Ich bin zuversichtlich, dass wir Sponsoren finden können", so der Sparkassenchef. "Denn Firmen stellen Umweltschutzaspekte zunehmend in den Mittelpunkt ihrer Marketingstrategien."

Freizeitvergnügen

Unabhängig davon, an welchen Anlagen der Sanierungshebel als Erstes angesetzt wird, "wollen wir unbedingt konzeptionell ans Werk gehen". Also mit einer Art Masterplan, wie ihn auch Zoochef Winkler im Kopf habe.

Dabei müssten zwei Aspekte im Vordergrund stehen: der Ausbau des Zoos als Ort für die Freizeitgestaltung und zugleich als wissenschaftliche Einrichtung, die den Besuchern Artenschutz nahe bringt: "Denn der Mensch schützt nur, was er kennt und liebt." Kinder, die heute lernten, umsichtig mit der Natur umzugehen, seien die Artenschützer von Morgen, ist Tomalak überzeugt. Dieser Lernprozess könne auf den erhobenen Zeigefinger verzichten, nicht aber auf den Spaßfaktor.

Bärenanlage

Diesen Spaß am Lernen soll beispielsweise der neue Streichelzoo vermitteln, der im Wesentlichen von der Sparkasse Duisburg finanziert wird. Dazu trägt aber auch die neue Bärenanlage bei, die im kommenden Jahr gegenüber der heutigen entstehen wird. Spaß und Lernen, das ist gleichfalls im RWE Delfinarium möglich, wo sich der Delfin-Freund Tomalak ein edukatives Center oder Museum mit Zuchtbecken für die Großen Tümmler vorstellen kann. Dort könne man den Gegnern der Delfinhaltung in Zoo mit wissenschaftlichen Argumenten entgegentreten.

Themenpark

Angetan ist Hans-Werner Tomalak von den Ideen des Zoodirektors Achim Winkler, die Tiergehege themenbezogen anzulegen. Im Chinesischen Garten beispielsweise wären Tiere vom asiatischen Kontinent gut aufgehoben. "Wenn es uns dann noch gelänge, in diesen Bereichen Gastronomien zu bauen, die zu dem Thema passen, dann wären wir schon ein großes Stück weiter." Denn "wir müssen das gastronomische Angebot im Zoo verbessern".

Die geschlossenen Zooterrassen zu renovieren, sei schon wegen des hohen finanziellen Aufwandes ein fast unmögliches Unterfangen. Aber der Umbau der Waldschenke im Zoogelände beispielsweise kann sich der Aufsichtsratschef durchaus vorstellen. "Daneben liegt die Afrikaanlage. Das wäre doch sehr attraktiv, diese Restauration so umzugestalten, dass die Besucher von dort auf die afrikanische Tierwelt schauen können, oder?"

(RP)
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