Duisburg Ein gewichtiges Thema

Duisburg · Nicht jede Energiesparmaßnahme führt zum erhofften Ziel, warnt die Verbraucherberatung. Sie bietet mit dem Projekt "Klimaschutz und Energiewende konkret", kurz KEK, Hilfe an.

 An einer Waage führten Martina Zbick und Ralf Schomber gestern in der Verbraucherberatung an der Friedrich-Wilhelm-Straße vor, wie viel Energie ein Mehrfamilienhaus benötigt.

An einer Waage führten Martina Zbick und Ralf Schomber gestern in der Verbraucherberatung an der Friedrich-Wilhelm-Straße vor, wie viel Energie ein Mehrfamilienhaus benötigt.

Foto: Ralf Hohl

Mit einem Aktionstag machte gestern die Verbraucherzentrale NRW in ihrer Beratungsstelle in Duisburg auf das Thema "Energiewende" aufmerksam. Besucher konnten an einer Waage Schätzungen darüber abgeben, wie viel Energie bei der Sanierung eines bestimmten Gebäudetyps eingespart werden könnte.

Das Projekt "Klimaschutz und Energiewende konkret", kurz KEK, feiert zugleich den Einstand des neuen Honorarmitarbeiters Ralf Schomber, der das Team der Energieberater vergrößert. Der Diplom-Ingenieur bietet bis Ende 2014 sanierungswilligen Verbrauchern Beratung an. Er kommt vorbei und weist vor Ort auf Stellen hin, wo sich eine Sanierung lohnen könnte. Im Fadenkreuz des Beraters stehen dabei oft das Dach, die Fenster oder die Außenwanddämmung. Im Anschluss an die Beratung erhält der Interessent ein ausführliches Beratungsprotokoll, das aufzeigt, welche Maßnahmen sinnvoll und finanziell erschwinglich sind. Ein wichtiges Anliegen des Projektes sei es, Verbraucher gerade vor wenig sinnvollen Investitionen zu bewahren, erklärt Schomber. Denn viele würden für ihr Haus unpassende Maßnahmen ergreifen, die letztlich keine Einsparungen mit sich brächten, erläutert er. KEK versuche zudem, Vorbehalte gegenüber bestimmten Sanierungsmaßnahmen zu zerstreuen. "Die Verbraucher glauben, dass Probleme mit Feuchtigkeit und Schimmel in der Wohnung auf die Wärmedämmung zurückzuführen sind. Schuld daran sind aber oft die luftdicht verschließenden Fenster." Verbraucher müssten ihr Lüftverhalten einfach nur umstellen, um derartige Probleme zu verhindern, meint er.

Auch Martina Zbick ist als Energieberaterin tätig und merkt an, dass sich die Anfragen zum Thema Energiewende oft saisonalbedingt häuften. Gerade Gebäude aus den 1960er und 70er-Jahren würden nun in das entsprechende Alter kommen, bei dem eine Sanierung notwendig würde. Neben der Einsparung von Heizkosten sieht sie durch sinnvolle Sanierung zudem die Erhöhung des Wohnkomforts als Vorteil, so zum Beispiel, wenn es nicht mehr durch die Fenster ziehe. Dass Umbauprojekte nicht gerade günstig sind, ist auch den Beratern bewusst. Sie unterbreiten den Sanierungswilligen daher nur Maßnahmen, die diese auch in absehbarer Zeit finanzieren können. Außerdem weisen sie auf die Fördermittel hin, die bei einer Sanierung beantragt werden können.

Die Energieberater hoffen, mit dem Projekt bis Ende 2014 etwa 20 000 Beratungen durchgeführt zu haben.

(RP)
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