Digitale Hilfe für die Industrie Ein Ärztehaus für Software-Entwicklung

Big Data-Experten sollen im Center für digitale Qualität Industriekunden unterstützen. Ein geplantes Netzwerk von sechs Hightech-Unternehmen und der Universität Duisburg-Essen will bei Digitalisierungsschwierigkeiten helfen.

 Oberbürgermeister Sören Link (links), Digitalisierungsdezernent Martin Murrack (vorne, 2. von links) und die Verantwortlichen des Centrums für digitale Qualität vor 3D-Druckern im Technologiezentrum.

Oberbürgermeister Sören Link (links), Digitalisierungsdezernent Martin Murrack (vorne, 2. von links) und die Verantwortlichen des Centrums für digitale Qualität vor 3D-Druckern im Technologiezentrum.

Foto: Stadt Duisburg/Uwe Koeppen

Dass IT viele Gesichter hat, soll das noch zu gründende Cendiq, ein Center für digitale Qualität im Technologiezentrum an der Bismarckstraße, beweisen. Hinter den spezialisierten Leistungen für sichere und zuverlässige Softwareentwicklung steht eine geplante Allianz von sechs Hightech-Unternehmen und der Universität Duisburg-Essen (UDE), genauer dem Lehrstuhl für „Embedded Systems“ (Eingebettete Systeme).

Als Versorgungszentrum für digitale Qualität ähnelt Cendiq, bildlich gesprochen, im Hinblick auf seine Struktur einem Ärztehaus mit mehreren Fachrichtungen. Cendiq will Unternehmen auf dem Weg zur digitalen Transformation unterstützen.

Firmen mit „Digitalisierungsschwierigkeiten“ helfen die „Fachärzte“ von Cendiq als Anlaufadresse in allen Bereichen der IT. Diese Bereiche würden laut Alfred Kamper, Geschäftsführer der Inteon GmbH und Initiator von Cendiq oft ineinander greifen. So würden Kompetenzen gebündelt werden, um ein vollständiges Leistungspaket anbieten zu können.

Duisburg Oberbürgermeister Sören Link fasst zusammen, dass „Cendiq als Centrum für digitale Qualität von Duisburg aus helfen will, die schnell steigenden Anforderungen an die Entwicklung zuverlässiger Software zu bewältigen“.

Zu den Firmenpartnern zählen die Albellus AG, die bridge4IT e.K., die ITQ GmbH sowie die QiTASC GmbH. Hinzu kommen TIOBE B.V. und the tean GmbH & Co. KG. Neben Niederlassungen in Duisburg sind die Firmen grundsätzlich auch im europäischen Ausland ansässig. Jedes Unternehmen ist dabei auf einen anderen Aspekt digitaler Qualität spezialisiert – von der Softwareentwicklung über „Automatisiertes Testen“ bis hin zur Datensicherheit und -analyse. Cendiq ist eine eingetragene Marke der Inteo GmbH, die als „Klammer“ fungiert und das Know-how bündeln soll. Noch laufen die Bemühungen, um einen rechtlichen Rahmen für die Marke zu schaffen.

„Die Kunden können das benötigte Wissen in der Regel nicht selbst vorhalten, vielmehr muss an dieser Stelle die Expertise eingekauft werden. Hier setzt Cendiq an, nachdem wir durch die ,Anamnese’ festgestellt haben, wo digital der Schuh drückt. Ist das Leiden anhand der Symptome erkannt, machen wir ein Angebot für die Heilung“, sagt Alfred Kamper.

Das Dienstleistungsspektrum der Cendiq-Partner richtet sich branchenübergreifend an Unternehmen, die Engpässe beim Forschen und Entwickeln, Programmieren, Testen und Auswerten haben. Martin Murrack, Stadtdirektor und Digitalisierungsdezernent, berichtet, dass davon auch die Stadt Duisburg profitieren soll. Als Beispiel nennt er die Duisburger Ampelschaltung, die durch die Hilfe von Cendiq optimiert werden soll. Schwerpunkt der Akteure von Cendiq ist die Testautomatisierung zur Minimierung so genannter Fehler „im Feld“, damit beim Softwarenutzer am Ende weniger Störungen auftreten. Dazu gehören auch die Verbesserung der Datensicherheit und das „Heben des Datenschatzes“ durch die beteiligten Big Data-Experten.

Michael Prohaska aus Wien, Geschäftsführer von the tean GmbH & Co. KG: „Als internationale Digitalisierungsberatung verstehen wir unter digitaler Qualität, den Unternehmen zu helfen, sowohl den ökonomischen Nutzen, als auch die betriebliche Transformation von Digitalisierungsprojekten zu erreichen. Und genau dieses Ziel ist es, dass wir gemeinsam mit Cendiq im Wirtschaftsraum Nordrhein-Westfalen umsetzen wollen.“

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