Duisburg EEG-Umlage bringt die Stadtwerke in Gefahr

Duisburg · Als der Zug der Demonstranten gegen 10.30 Uhr an Kuhtor einläuft, wirkt das ein bisschen wie Pop-Konzert: Eine Bühne ist aufgebaut, Bekannte umarmen sich zur Begrüßung, es gibt bunte Luftballons. Und es läuft "Happy" von Pharrell Williams, Allzweckwaffe einer jeden Party. Dabei dürften die wenigsten Teilnehmer der Demonstration allzu happy gewesen sein über den Grund ihres Treffens.

 Bei den Mitarbeitern des DVV-Konzerns geht die Angst um, dass die EEG-Förderung Stadtwerke in die Knie zwingen könnte.

Bei den Mitarbeitern des DVV-Konzerns geht die Angst um, dass die EEG-Förderung Stadtwerke in die Knie zwingen könnte.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Denn sie fürchten um ihre Arbeitsplätze, falls die konventionellen Stromerzeuger nach und nach aufgeben müssen, weil sich der Betrieb der Kraftwerke wirtschaftlich nicht mehr rechnet. So wie Carina Sommer und ihre Kollegin Susanne Pirdzun. Die beiden Frauen arbeiten in der Personalabteilung der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (DVV). "Wir haben schließlich nicht immer Wind oder Sonne", sagt Sommer. "Deshalb muss es auch weiterhin konventionelle Stromerzeugung geben." Mit der Teilnahme an der Demo wollen sie frühzeitig darauf aufmerksam machen, dass viele Menschen ihre Arbeit verlieren könnten.

Richard von der Brüggen arbeitet bei der DVV im IT-Bereich. Er hält mit einem Kollegen ein Demo-Banner hoch in der Menschenmenge vor dem Schiffmaskenbrunnen. "Aus dem Hauptgebäude der DVV sind heute fast alle hier, da ist noch die Leitstelle für Notfälle besetzt", schätzt er.

Besonders auffällig ist das ungewöhnliche Banner, das Georg Fromm, Betriebsrat bei der DVG mit einem Kollegen vor der Bühne festhält. Unter der Überschrift "Nahverkehr der Zukunft?!" ist ein gezeichneter Holzkarren zu sehen, der von einem Kamel gezogen wird. Auf dem Karren sitzt ein etwas verdattert dreinblickender Esel, darüber fliegt ein Geier mit ausgestreckten Krallen. "Das hat mal ein Kollege gemacht, es ist schon 20 Jahre alt", erklärt Fromm. Zum Streik der Lokführer passte es ebenso.

(RP)
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